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Amiens SC - Wikipedia   AMIENS SC 1
     
  MONTPELLIER HSC 2
Halbzeitstand 0:1
 
Sa., 06.01.2024 - 18:00 Uhr
Tore:
  0:1 Assogba (ET., 42.)
  0:2 Yeboah (56.)
1:2 Mafouta (58.)  
   
   
   
   
   
Stade de la Licorne, Amiens
7.000 Zuschauer
Coupe de France (FR P)
32tel-Finale 23/24
 
 
Ticket: 12 Euro - E-Ticket - Sitzplatz Gegengerade
Verpflegung: 6 Euro - Bier 0,5l
 
 
 
 
 
 

In den vergangenen Jahren konnte ich viele der größten, berühmtesten und schönsten Stadien Europas besuchen. Somit bleiben entsprechend wenige Ziele auf der losen To-Do-Liste in meinem Kopf unbesucht. Das Stadion „La Licorne“ des französischen Zweitligisten Amiens SC ist einer dieser Grounds. Seit geraumer Zeit ist dieser dementsprechend dem Status „Anvisiert“ zuzuordnen. Warum also nicht das erste Wochenende des neuen Jahres für einen Besuch der Hütte nutzen?  Immerhin hat es für mich mittlerweile Tradition (außerhalb der Corona-Zeiten), das neue Jahr fußballerisch im Ausland zu begrüßen. Nun hatte ich also stolze vier Stunden Autofahrt vor der Brust, ehe ich am frühen Samstagnachmittag in der nordfranzösischen Stadt aufschlug. Zeit genug also, um vor dem Anpfiff des abendlichen Pokalspiels die Stadt zu erkunden. Mal wieder überraschte mich eine überschaubare Großstadt ohne großen Namen und große Erwartungen positiv. Innerhalb von gut drei Stunden durchstreifte ich Amiens, das eng mit dem Leben und Werk von Jules Verne verbunden ist und sah viel Schönes und Hübsches. Glücklicherweise spielte auch das Wetter mit und der nun dauerhafte Begleiter Regen setzte erst während meiner Fahrt zum Stadion langsam ein.

Das Stadion. Benannt nach den Einhörnern im Stadt- und Vereinswappen ist der Ground trotz seiner bescheidenen Kapazität durchaus so einzigartig wie das namensgebende Fabelwesen. Die markante hoch aufragende und leicht nach innen geneigte Glasdach-Konstruktion des Stadions (O-Ton Wikipedia) ist mir so von keiner anderen Spielstätte bekannt und macht sowohl von außen als auch von innen richtig was her. Viel zu selten begegnet man heutzutage Stadien mit einem gewissen Alleinstellungsmerkmal. Entsprechend erfreut begutachtete ich den Bau aus allen mir zugänglichen Winkeln und schoss meine Fotos vom ersten Ground des neuen Jahres. Möglich machte das, die so früh im Januar terminierte „Runde der letzten 64“ im nationalen Pokalwettbewerb. In dieser steigen auch die Erstligisten in den Wettbewerb ein und leisten den „überlebenden“ Zweitligisten und Amateurclubs Gesellschaft. Hier und heute bei kaltem und regnerischem Wetter empfingen die Hausherren des Amiens Sporting Club den Erstligisten und Meister von 2012, Montpellier HSC.

Der Zuschauerzuspruch hielt sich an diesem Abend trotz des prominenten Gastes und des attraktiven Wettbewerbs in Grenzen. Das Stadion war nur zu gut zwei Dritteln gefüllt. Die ca. 50 mitgereisten Gäste aus Südfrankreich boten der Heimkurve ordentlich Paroli und nebelten das Stadion vor dem Anpfiff ordentlich ein. Bei der Stimmung gab es jedoch, unabhängig vom Spielstand, Schwankungen, die ich so aus deutschen Stadien nicht gewohnt bin. Lediglich ein Schreihals wenige Reihen vor mir nahm sich über die gesamte Spieldauer etwas zu wichtig und nutzte die zwischenzeitliche Stille für regelmäßige, wohl pseudo-witzige, Zwischenrufe. Ob die spürbare Verunsicherung der standesgemäß favorisierten Gäste am besagten Störenfried lag? Wohl eher nicht. Trotz der wenig überzeugenden Leistung konnte Montpellier rund um die Pause durch ein recht absurdes Eigentor (42.) und einen strittigen, für mich nicht nachvollziehbaren, Foulelfmeter (56.) in Führung gehen. Trotz des postwendenden Anschlusstreffers (58.) und des dauerhaften Drucks des Zweitligisten, sicherten sich die Jungs aus dem Süden mit viel Cleverness und augenscheinlichem Zeitspiel den knappen Sieg und somit den Einzug ins Sechzehntelfinale. Ich begab mich zu meinem Auto und machte mich auf einer erschreckend leeren Autobahn auf den Weg in die Normandie.

Fotos Sightseeing