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logo_schalke   FC SCHALKE 04 4
     
  VFL OSNABRÜCK 0
Halbzeitstand 1:0
 
Fr., 01.12.2023 - 18:30 Uhr
Tore:
1:0 Wiemann (ET., 21.)  
2:0 Seguin (49.)  
3:0 Terodde (63.)  
4:0 Kleinhansl (ET., 70.)  
   
   
   
   
Veltins-Arena, Gelsenkirchen
62.093 Zuschauer
2. Bundesliga (DE II)
15. Spieltag 23/24
 
 
Ticket: 12 Euro - Dauerkarte - Stehplatz Kurve
 
 
 
 
 

„Keiner von uns will eine schlechte Leistung bringen! Keiner von uns will ein Spiel verlieren! Keiner von uns will den Verein in ein schlechtes Licht rücken!“ schrieb die Schalker Mannschaft unter der Woche in einem offenen Brief an die Mitglieder des geilsten Clubs der Welt. Man muss dem Team diese Worte glauben und doch wird es langsam Zeit, diesen auch entsprechende Taten folgen zu lassen. Die Stimmung drohte nach der desaströsen Vorstellung in Düsseldorf zu kippen. Wenn das nicht sogar schon geschehen ist. Die aktive Fanszene hatte das Stadion bereits zur Halbzeit verlassen und diverse Medien machten mit Clickbait-Artikeln darauf aufmerksam, dass die Ultras dem Heimspiel gegen Osnabrück komplett fernbleiben oder zumindest die übliche Unterstützung von Beginn an aussetzen könnten. Alex, Andre und ich ließen uns diesbezüglich überraschen und brachen am Freitagnachmittag gemeinsam Richtung Berger Feld auf. Zum wiederholten Male merkte man bereits auf den Straßen, auf dem Parkplatz und an der Wurstbude vor der Arena, dass heute einige Plätze leer bleiben würden. Zudem hatten wir noch eine Karte über, die keinen Abnehmer fand. Währenddessen wurden uns im Vorfeld der Partie über diverse Kanäle Tickets angeboten. Auf Schalke ist die Hütte eben nicht mehr automatisch voll, sobald das Licht angeht.

Ein Themenspieltag sollte die maue Stimmung in der Arena ein wenig aufhellen. Das erste Spiel im Dezember wurde somit der heiligen Barbara gewidmet, die als Schutzpatronin unter anderem über die Bergleute wacht. So lud der S04 zum Spiel gegen den VfL Osnabrück einige hundert ehemalige Kumpel in die Arena ein.  Im Vorprogramm zierten Bilder der Bergmänner den Videowürfel, ehe der stimmungsvolle Höhepunkt kurz vor Anpfiff für Gänsehaut sorgte. In der abgedunkelten Arena präsentierte ein Knappenchor das Steigerlied und würdigte damit die Arbeit unter Tage und die Geschichte des Kumpel- und Malocherclubs. Das war wirklich schön, hat aber nur einen wirklichen Wert, wenn die Mannschaft die entsprechenden Tugenden endlich auf den Rasen bringt. Wir waren gespannt und hatten auch aufgrund des Gegners berechtigte Hoffnung. Immerhin war der Aufsteiger aus Niedersachsen in dieser Spielzeit noch schwächer unterwegs als der S04. Verpufft war die Euphorie und Spirit nach dem wahnwitzigen Aufstieg im vergangenen Sommer. Auf dramatische Weise hatte man am letzten Spieltag in der Nachspielzeit die Partie gegen die BVB-Reserve gewonnen und sich vor Wehen Wiesbaden auf den zweiten Platz geschoben.  Vor der Partie auf Schalke musste Aufstiegstrainer Tobias Schweinsteiger nach nur sieben Punkten aus 14 Spielen den Hut nehmen. Neuer Coach bei den Lila-weißen ist Uwe Koschinat. Natürlich hofften wir, dass der entsprechende Effekt des Trainerwechsels zumindest an diesem Freitagabend ausblieb.

Die erste Halbzeit der Partie war erneut schwere Kost. Ein wenig Not gegen Elend. Ein wenig mehr Kampf und Einsatz als noch gegen Düsseldorf. Da nicht allzu viel passierte, folgte mein Blick mal wieder Ron Schallenberg. Es ist unglaublich zu beobachten, wie der in Schalkes Zentrale gesetzte Ex-Paderborner sich bei jedem eigenen Angriff aktiv hinter dem Gegner versteckt und somit jeglicher Spielbeteiligung gekonnt aus dem Weg geht. Trotz dieser Einschränkung gelang es den Hausherren durch ein Eigentor in Folge einer Ecke in Führung zu gehen (21.). Die Stimmung unter den Schalker Anhängern blieb auch nach dem schmeichelhaften Torerfolg  gedämpft. Da bei den Gästen nach einer ganz schicken Wimpel-Choreo auch nicht viel ging, fiel dieser Umstand jedoch nicht wirklich ins Gewicht. Den ersten Höhepunkt nach der Pause setzte einer unserer Nachbarn im Block. Staunend beobachteten wir, wie er selbstbewusst eine rohe Paprika snackte. Der hatte Biss. Der Schalker Elf konnte man diesen heute ebenfalls nicht absprechen. Gegen einen erschreckend schwachen Gegner schraubten Seguin freistehend, Terodde per Elfmeter und Karaman durch einen abgefälschten Kopfball das Ergebnis auf 4:0. Natürlich war die Freude da und groß. Nun gilt es selbstbewusst, aber nicht überheblich, in die verbleibenden Partien in Rostock und gegen Fürth zu gehen.