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logo_darmstadt98   SV DARMSTADT 98 1
   
  1. FC MAGDEBURG 0
Halbzeitstand 1:0
 
Fr., 19.05.2023 - 18:30 Uhr
Tore:
1:0 Tietz (36.)  
   
   
   
   
   
   
   
Stadion am Böllenfalltor (neu), Darmstadt
17.650 Zuschauer
2. Bundesliga (DE II)
33. Spieltag 22/23
 
 
Ticket: 15 Euro - Vorverkauf - Sitzplatz Gästeblock
Verpflegung: 8 Euro - 2x Feuerwurst / 9 Euro - 2x Apfelwein 0,5l (Höhl)
 
 
 
 
 
 

 

Im Herbst 2010 fiel der Besuch des Stadions am Böllenfalltor in meine absolute Hopping-Anfangszeit. Gemeinsam mit meinem Studienkollegen Holger ging es nach den Vorlesungen an einem Dienstagabend nach Darmstadt. Holger hatte ein paar Jahre mehr auf den Buckel und konnte daher einige alte Geschichten zu den Lilien auskramen. Der SVD spielte zur damaligen Zeit in der Regionalliga Süd und an diesem Abend gegen die Stuttgarter Kickers. Innerhalb weniger Jahre kletterten die Südhessen bis in die Bundesliga und hatten heute erneut die Chance den Aufstieg in Deutschlands höchste Fußballliga perfekt zu machen. Der Gegner von damals stürzte indes in die Oberliga ab und konnte vor wenigen Tagen die Rückkehr in die Regionalliga feiern. Auch die Lilien hätten ihre Feier schon durchaus früher haben können, vergeigten jedoch ihre Matchbälle gegen St. Pauli und in Hannover. So hatten also Sandra, Marc und ich an diesem Freitagabend die Chance, den zweiten Darmstädter Bundesliga-Aufstieg der jüngeren Vergangenheit nach 2015 mitzuerleben. Nach meinem Arbeits-Auswärtsspiel in Frankfurt fuhr ich die paar Kilometer gen Süden und traf vor Ort auf Sandra und Marc. Marc verabschiedete sich sogleich in Richtung Fankurve während auf Sandra und mich ein durchaus spannendes Unterfangen wartete. Wir waren mit Karten für einen hybriden Block ausgestattet, der je nach Auslastung den Gästen oder den Heimfans zugeschlagen wird.

Ich machte mir meine Gedanken, da ich weiß, wie ungern Touristen im Gästeblock gesehen sind. Die Lage vor Ort stellte sich jedoch als entspannt heraus. Verhielt man sich vernünftig, war alles gut. Einige Darmstädter, die die Chance nutzten der entscheidenden Partie mit Hilfe der frei verfügbaren Gästetickets beizuwohnen, wurden jedoch aus dem Block argumentiert. Nach meinem erfolgreichen Besuch mit dem Knappen vor einem Jahr hatte sich im Stadion am Böllenfalltor so einiges getan. Mit der Haupttribüne war nun auch die letzte Baustelle fertiggestellt und im Dezember wurde der Neubau gegen die Young Boys Bern offiziell neu eröffnet. Ich war dankbar über die Möglichkeit, das neugebaute Stadion noch vor Saisonende zu haken und das Unterhaus erneut und bis zur anstehenden Neueröffnung des Karlsruher Wildparks zu komplettieren. Das neue „Bölle“ kann mich auch im fertigen Zustand nicht wirklich abholen. Während die beiden Geraden massiv und modern in den Himmel ragen, wirken die beiden viel zu kleinen Hintertortribünen mit Pfeilern als Sichtbehinderung wie ein aus der Zeit gefallenes Provisorium. So ergeben sich gut 17.000 Plätze, die für einen Klub, der zwischen erster und zweiter Liga angesiedelt ist, eher im unteren Bereich des Möglichen liegen. Heute war die Hütte selbstverständlich ausverkauft. Die Stimmung vor dem entscheidenden Spiel war vergleichsweise zahm und zu jeder Zeit vernünftig. Wusste man es nicht besser, wirkte alles wie bei einem normalen 0815-Spiel im Niemandsland der Tabelle in der Mitte der Saison. Während der Partie sollte sich die Stimmung natürlich steigern.

Vor dem Anpfiff gab es jedoch noch Darmstädter Liedgut auf die Ohren, welches sogar an die schmerzhafte und schicksalhafte Auswärts-Niederlage mit Kassel im Saisonendspurt 2011 erinnerte. Auf dem Rasen kamen beide Teams kamen zu ihren Chancen und selbst beim kurzen Gang zum Imbiss verpasste ich scheinbar zwei dicke Möglichkeiten. Dafür bekam im am Bierstand die letzten Züge einer Auseinandersetzung inklusive Pfefferspray-Einsatz mit. Zurück im Block erzielte der SVD samt elendig langer VAR-Überprüfung das 1:0 (36.), das zum Aufstieg reichen würde. Auch, da Magdeburgs Ex-Schalker Ceka viele Chancen liegen ließ und Lilien-Keeper Schuhen einen absoluten Sahnetag erwischte, brachte der Klassenprimus den knappen Vorsprung schlussendlich über die Zeit. Im dritten Anlauf hatte es also geklappt und das Stadion stürmte wie üblich den Rasen. Hier und da brannte eine Fackel und selbstverständlich wurde im Innenraum alles geplündert was irgendeinen symbolischen Wert besitzen könnte. Wir verweilten noch ein wenig mit Blick auf die Feiernden ehe es zurück zum Auto und dann in Richtung Ruhrgebiet ging. Morgen ist schließlich Schalke-Tag!