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logo_schalke   FC SCHALKE 04 1
     
logo_btsv   E. BRAUNSCHWEIG 0
Halbzeitstand 0:0
 
Sa., 03.02.2024 - 13:00 Uhr
Tore:
1:0 Karaman (61.)  
   
   
   
   
   
   
   
Veltins-Arena, Gelsenkirchen
61.219 Zuschauer
2. Bundesliga (DE II)
20. Spieltag 23/24
 
 
Ticket: 12 Euro - Dauerkarte - Stehplatz Kurve
 
 
 
 
 
 

Am Sonnabend war Schalke-Tag – und dieser begann für Alex, Andre und mich etwas anders als üblich. Im Vorfeld der Partie hatten wir uns für die vom Verein angebotene Tour zu jüdischen Schicksalen auf Schalke angemeldet. Genauer gesagt, haben wir uns für eine Teilnahme „beworben“. Glücklich über die Zusage, brachen wir am Samstagmorgen in Richtung Gelsenkirchen auf und trafen uns pünktlich um zehn Uhr mit unserem Tour-Führer Martin. Ja, die Urzeit und der Nieselregen passten sicherlich nicht jedem und trotzdem war das schon enttäuschend, dass ein Verein wie Schalke 04 nur drei Teilnehmende für eine Tour zu einem so wichtigen Thema begeistern konnte. Somit lernten wir also bei einem privaten Rundgang durch die Stadt der tausend Feuer viel Spannendes und natürlich auch Erschreckendes über die Schalker Spieler, Funktionäre und Gönner, die aufgrund ihres Glaubens verfolgt, verhöhnt, verstoßen, deportiert und ermordet wurden. Gerade in der heutigen Zeit, in der antisemitische und rassistische Ansichten für große Teile der Bevölkerung wieder salonfähig und wählbar geworden sind, kann man sich nie intensiv genug mit den Gräueltaten der Vergangenheit beschäftigen. Nie wieder ist jetzt! - und vor allem: Fick die AFD!

Der Sprung zu den sportlichen Geschicken auf Schalke kann nur plump und ungelenk wirken. Diese nahmen nun jedoch Besitz von unseren nächsten Stunden. Die Ausgangslage war schon wieder recht nah an der Belastungsgrenze dessen, was man sich als Fan noch zumuten kann und will. So startete man mit einer durchaus einkalkulierten Niederlage gegen den HSV und einer desaströsen Klatsche auf dem Betzenberg in die Rückrunde. Der zaghafte Zauber des passablen Jahresabschlusses und der emotionalen Verpflichtungen von Sportdirektor-Wilmots und Rückkehrer Churlinov waren flugs verflogen. Bei Königsblau war zum wiederholten Male der Blues eingekehrt. Grund genug, sich mit einer schmackhaften Mantaplatte vor der Nordkurve zumindest kulinarisch in Stimmung zu versetzen. Nur um wenig später minutenlang im Regen auf den Einlass zu warten. Wie schön wäre es, wenn man nur über diese Kleinigkeiten meckern müsste. Bei allem Missmut war die Arena trotzdem wieder ordentlich gefüllt. Auch die Gäste aus Braunschweig füllten ihren Steh- und Sitzplatzbereich vorbildlich, sodass trotz der verspäteten Ankunft der Ultras aus Niedersachsen von Beginn eine gute Stimmung herrschte. Der Abstiegskracher auf dem Berger Feld konnte beginnen.

Es dauerte nicht lange, bis das erste Stöhnen und die ersten Schimpfereien Richtung Rasen hallten. Der gesamte erste Durchgang hatte auf beiden Seiten recht wenig mit Fußball zu tun. So wird man das Gefühl nicht los, dass in Reihen des S04 mit Karaman und Churlinov nur zwei Kicker das Prädikat „Fußballer“ verdienen. Der Rest schwamm irgendwie mit und probierte vergebens nicht negativ im Mannschaftsgefüge aufzufallen. Die einzigen Lichtblicke bis hierhin: Marius Müller stand endlich wieder zwischen den Pfosten und  Karaman kam dem ersten Treffer der Partie mit seinem Lattenkracher in der 34. Minute erstaunlich nah. Vom BTSV kam auf dem Rasen noch nicht wirklich viel. Immerhin verschaffte sich der Anhang regelmäßig Gehör und zeigte zum Wiederanpfiff eine schicke gelb-blaue Choreo zu Ehren des Clubs von der Oker. Nach einer Stunde wurde es dann glücklicherweise still im Gästeblock. Mit einer formidablen Einzelaktion entschied Karaman sehenswert die Partie. War das Spiel der Knappen elegant, schön, berauschend oder Hoffnung spendend? Nein. Der Sieg gegen das Kellerkind war lediglich wichtig. Nicht mehr und nicht weniger.