HeaderHerne
StartseiteÜberSpieleStadien
LandkartenTrophäenVerweiseImpressum

< 1074            SPIEL 1.075            1076 >

  FC ST. PAULI 3
     
logo_schalke   FC SCHALKE 04 1
Halbzeitstand 1:1
 
Sa., 23.09.2023 - 20:30 Uhr
Tore:
1:0 Hartel (21.)  
  1:1 Polter (29.9
2:1 Hartel (57.)  
3:1 Boukhalfa (90.)  
   
   
   
   
Millerntor-Stadion, Hamburg
29.546 Zuschauer
2. Bundesliga (DE II)
7. Spieltag 23/24
 
 
Ticket: 29 Euro - E-Ticket - Sitzplatz Gästeblock
 
 
 
 

Manche Spielberichte schreiben sich fast von selbst und schon beim Tippen der ersten Worte weiß man wo die Reise hingeht. Meine Gedanken zum Schalker Gastspiel am Millerntor sind hingegen sehr diffus. Vielleicht macht es Sinn, die Samstagabendpartie mit dem heutigen Wissen im Rückspiegel zu betrachten. So wurde vor wenigen Stunden und für mich durchaus überraschend Schalkes Cheftrainer Reis freigestellt. Nach der 1:3-Niederlage auf St. Pauli fand sich der Absteiger und Aufstiegsaspirant Nummer eins auf dem Relegationsplatz wieder. Nicht schlimm, sollte meinen, bei noch 27 verbleibenden Spiel ist ein Sprung auf die direkten Aufstiegsplätze absolut im Bereich des Möglichen. Nun belegt Schalke jedoch nicht den dritten Tabellenplatz, sondern nach mageren sieben Punkten aus sieben Spielen den denkbar schlechten 16. Platz. Die einzigen beiden Siege in der aktuellen Spielzeit konnte man, nicht ohne Störgeräusche, gegen Kaiserslautern und Magdeburg erringen. Gegen die Roten Teufel schockierte das lahme, behäbige und ideenlose Spiel trotz doppelter Überzahl. Im Heimspiel gegen Magdeburg provozierten 30 indiskutable Auftaktminuten einen selten dagewesenen Wutausbruch der sonst so treuen Nordkurve.

Trotzdem siegten die Knappen in einem spektakulären Schlagabtausch mit dem FCM und ich frohlockte gegenüber Andre von einem Wendepunkt und einer Initialzündung. Genau eine Woche später stand ich mit tausenden anderen Schalkern im Gästeblock des Millerntor-Stadions. Der Tag verlief bis dahin gut, ich sah ein torreiches Spiel in Flensburg und traf mich in Hamburg spontan mit Felix auf ein paar Bier. Im Stadion präsentierten die Fans der Kiezkicker eine nett anzusehende Choreo und die ersten Lieder der Gäste aus dem Ruhrpott schepperten in Richtung Spielfeld. Im Kontrast zum stimmungsvollen Drumherum waren beide Teams anfangs nicht auf ein Fußballfest aus. Immerhin waren die Hausherren an einer attraktiven Spielgestaltung interessiert und belohnten sich mithilfe des Videobeweises per Handelfmeter mit dem 1:0 nach etwas mehr als 20 Minuten. Schalke glich nur acht Minuten später aus. Der Treffer von Polter kam aus dem Nichts und übertünchte die abermals desaströse Leistung des S04 zumindest vorübergehend. Im zweiten Durchgang spielte dann nur noch St. Pauli und gewann die Partie absolut verdient mit 3:1. Wohl dem, der wie mein Vordermann schon lattenhart ins Stadion kam und sich im Verlauf des ersten Durchgangs mit noch mehr Bier völlig aus dem Leben ballerte.

Nach einer erneuten Niederlage und einer abermals erschreckend schwachen Darbietung sucht man natürlich nach Gründen. Auch ich mache das und habe meine Gedanken vor allem hier mehrfach geteilt. Mittlerweile habe ich jedoch von detaillierten Analysen und Schuldzuschreibungen (Ausnahme: Die Leistung von Möchtegern-Keeper-Schwolow in der vergangenen Abstiegs-Saison) Abstand genommen. Wie will man es erklären, dass Königsblau seit nunmehr mindestens sieben, acht Jahren Fußball zum Abgewöhnen Spiel. Immer wieder verzerrten zwischenzeitliche Teilerfolge den faulen Kern des Schalker Spiels. Eine Art und Weise Fußball zu spielen, der es mindestens seit dem Abgang von Jefferson Farfan 2015 an Tempo, Spielwitz und Konzept fehlt. Vor wenigen Wochen veröffentlichte der Verein dann ein von langer Hand geplantes „Sportkonzept“. Zweieinhalb Wochen nach der Veröffentlichung belegt man die schlechteste Tabellenposition der jüngeren Vereinsgeschichte, steht ohne Trainer da und ist folgerichtig in negativem Sinne mal wieder in Aller Munde.