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  ACV ASSEN 1
     
  USV HERCULES 5
Halbzeitstand 1:4
 
Mi., 20.09.2023 - 20:00 Uhr
Tore:
  0:1 Beck (10.)
1:1 Zwikstra (20.)  
  1:2 Pieters (25.)
  1:3 van Hees (38.)
  1:4 Fichtinger (42.)
  1:5 Fonville (86.)
   
   
Sportpark Het Stadsbroek, Assen
500 Zuschauer
KNVB Beker (NL P)
2. Vorrunde 23/24
 
 
 
Ticket: 5 Euro - Tageskasse - Stehplatz Gegengerade
Stadionheft: 1 Euro
Verpflegung: 2,30 Euro - Bier 0,2l (Grolsch)
 
 
 
 
 
 

Im Mai 2022 erfüllte mich die erstmalige Komplettierung der Tweede Divisie gewiss mit ein wenig Stolz. Eine mehr als zehnjährige Reise in damals fast 60 Stadien in den Niederlanden hatte mich nun durch alle Spielorte der ersten drei Ligen unseres westlichen Nachbarlandes geführt. In der vergangenen Spielzeit war der Besuch der Aufsteiger aus Lisse und Oostzaan entsprechend Ehrensache und auch in dieser Saison stellt die erneute Vervollständigung eines meiner primären Hopping-Ziele da. Dank des holländischen Pokalwettbewerbs konnte ich den ersten Schritt dazu bereits im September gehen. Bevor die Proficlubs in den KNVB Beker einsteigen, kreuzen die Amateurclubs in zwei Vorrunden die Schwerter. An diesem spätsommerlichen und schon merkbar frischen Mittwochabend empfing der ACV Assen als frisch aufgestiegener (nun) Drittligist den (nun) eine Liga tiefer spielenden USV Hercules, wobei das „U“ im Namen für die Großstadt Utrecht steht. Assen hat indes nur schlanke 70.000 Einwohner und liegt zwischen Groningen, Heerenveen und Emmen in einer Gegend, die fußballerisch eher spärlich besiedelt ist. Die Freude war daher umso größer, da die Anreise nicht über eine der mir mehr als vertrauten Routen verlief.

Assen gehört zur schönen Region Drenthe, deren Heide- und Moorlandschaften von etlichen Kanälen durchzogen sind. Ich schlängelte mich den Oranjekanal entlang zum ersten Etappenziel meines Ausflugs. In einer Frituur südlich der Stadt servierte man mir die eigentlich ganz leckeren Pommes auf einem wahrhaftigen Teller, was zuerst die Freude und später den Geschmack nachhaltig trübte. Pommes gehören in die Plaste oder auf die Pappe! Nun ist die Region weder für ihre kulinarischen Vorzüge noch, wie bereits erwähnt, für ihren brillanten Fußball bekannt. Assen ist eine Motorsportstadt und definiert sich vornehmlich über seine speziell für Motorräder ausgelegte Rennstrecke, den TT-Circuit. Ab hier soll der Fokus jedoch wieder auf dem vor Ort gespielten Fußball liegen. Eine halbe Stunde vor dem Anpfiff um 20:00 Uhr schlug ich am Sportpark Het Stadsbroek auf. Eine typische holländische Sportanlage mit einem Vereinsheim, einer kleinen Sitzplatztribüne und bescheidenen Stehrängen. Spannend war das Einlassprozedere. Man erhielt seine Eintrittskarte am einzigen Zugangstor der Anlage und musste diese später vorzeigen, um Zutritt zum zusätzlich komplett eingezäunten Stadion zu erhalten. Schwer zu beschreiben, da absolut absurd.

Meine Erwartungshaltung bezüglich der anstehenden Partie war gering. Mit Support war nicht zu rechnen und das Spiel sollte sicher recht früh zugunsten der Gastgeber verlaufen. Dann riss mich jedoch ein stattliches und langandauerndes Feuerwerk zum Einlauf beider Teams aus der Lethargie. Ich war nun wach und die Gäste waren es auch. Der Underdog ging bereits nach zehn Minuten durch einen Kopfballtreffer nach einer Ecke in Führung. Der Ausgleichstreffer durch Giovanni Zwikstra, der sich schön durchtankte und traf (20.), sollte indes nur eine Randnotiz bleiben. In der Folgezeit versetzte nämlich der Underdog aus Utrecht die Zuschauer ins Staunen. Hercules kombinierte sich schön zum 2:1 (25.), profitierte dann von einem Elfmeter in Folge eines dummen Fouls (38.) und nutzte dann drei Minuten vor der Pause die abermals viel zu großen Lücken in der ACV-Abwehr zum 4:1-Pausenstand aus Sicht der Gäste. Es war auch nach Wiederanpfiff spannend zu beobachten, wie der Gast die jederzeit engagierten Hausherren stets klein hielt und kurz vor Schluss durch den bockstarken Linksverteidiger Fonville gar noch auf 5:1 erhöhte. Eine nette Pokal-Überraschung!