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FC Mondercange   FC MONNERICH 1
     
Wappen FC Marisca Mersch   MARISCA MERSCH 2
Halbzeitstand 0:0
 
So., 17.09.2023 - 16:00 Uhr
Tore:
1:0 El-Amraoui (61.)  
  1:1 Bresch (69.)
  1:2 Bresch (86.)
   
   
   
   
   
Stade Communal, Monnerich
495 Zuschauer
National Division (LU I)
6. Spieltag 23/24
 
 
Ticket: 10 Euro - Tageskasse - Sitzplatz Haupttribüne
Verpflegung: 5 Euro - Burger; 3,50 - Pommes
 
 
 
 
 
 

Das nervenaufreibende Duell zwischen Schalke und dem FCM war nur etwas mehr als 12 Stunden alt, als am späten Sonntagvormittag erneut der König Fußball rief. Unter den vielen sich auftuenden Möglichkeiten richtete ich mein Augenmerk wenige Tage zuvor auf einen möglichen Doppler in Luxemburg. Entgegen der Norm sollte eine Partie vom üblichen 16 Uhr-Termin abweichen und erst um halb sieben angepfiffen werden. Spontan holte ich Micha für eine erste gemeinsame Fahrt ins Boot. Diese gestaltete sich entsprechend kurzweilig und führte uns auf einer mir bisher noch unbekannten Route unter anderem über Nürburg ins Herzogtum. Die Grenze wurde dann ganz klassisch in Wasserbillig passiert. Für das erste Spiel stand uns eine recht breite Palette ungekreuzter Grounds zur Verfügung. Mit Blick auf die Tabelle wählte ich die Partei des FC Mondercange gegen Aufsteiger Marisca Mersch aus und sollte damit schlussendlich kein so schlechtes Händchen haben.

Mondercange oder auf Deutsch Monnerich hatte ich bisher noch nicht wirklich auf dem Zettel. Immerhin hat die Gemeinde gut 7.000 Einwohner und ist zugleich Sitz des luxemburgischen Fußballverbands FLF. Eine räumliche Distanz zwischen Verband und Klub ist dabei nicht wirklich gegeben. Das Verbandsgelände ist nur einen Steinwurf von der Anlage des FCM entfernt. Wirft man den imaginären Stein gen Westen landet dieser vielleicht auf der einzigen Kart-Bahn des Herzogtums, auf der bereits der junge Michael Schumacher seine Runden drehte. Akteure des örtlichen Fußballklubs haben es indes noch nicht zu Weltruhm gebracht. Immerhin konnte man kurz vor der Jahrtausendwende eine wenig rühmliche Duftnote im Europapokal hinterlassen, als man aggregiert mit 2:13 in der UEFA-Cup-Quali an Dinamo Bukarest scheiterte. Im Hier und Jetzt belegte man, zumindest für mich überraschend, den zweiten Tabellenplatz hinter dem FC Differdingen. Die Euphorie rund um den Klub spiegelte sich dann auch in der Parkplatzsituation wieder. Im Stadion verteilte sich die dann doch recht überschaubare Menge zum Glück ganz ordentlich. Bewusste Ballungsräume entstanden jedoch um die beiden (sic!) Supporter-Gruppen der Gäste. Sowohl auf der Seite der Haupttribüne, als auch auf der ausladenden Gegengerade positionierten sich zwei kleine Mobs, die für ein wenig Stimmung sorgen konnten. Die Hausherren setzten rund um den anstehenden Weltkindertag auf die Jugend und so bevölkerten unzählige Halbstarke die Ränge. Höhepunkt der Belagerung war das Entern der Stadionregie, samt über die Lautsprecher vorgetragener Fangesänge und zaghafter Verunglimpfungen der Gegner.

Das Spielgeschehen betreffenden überraschte uns der forsche Auftritt der Gäste. In der letzten Saison noch Zweitligist, hatte man beim etablierten FCM deutlich mehr vom Spiel. Dennoch ging die Heimelf durch ein reingestochertes Tor von Bilal el Amraoui (61.) in Führung. Die in blau-gelb spielenden Gäste aus dem Herzen des Landes ließen ihr Herz jedoch auf dem Platz und drehten die Partie auch dank eines aus FCM-Sicht recht unnötigen Elfmeter. Der Keeper der Hausherren stoppte den vielversprechenden Angriff der Merscher plump und regelwidrig und verursachte so den im Anschluss sicher verwandelten Elfmeter (69.). Torschütze Bresch wurde kurz vor Spielende endgültig zum Matchwinner, als er einen Eckball am langen Pfosten zum Auswärts- und Außenseitersieg über die Linie drückte. Zeit zum Jubeln blieb zumindest uns nicht, da wir wenig später zum zweiten Spiel des Tages nach Strassen aufbrechen mussten.