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  FC WINTERTHUR 3
   
Logo   GCZ 1
Halbzeitstand 1:1
 
Sa., 12.08.2023 - 18:00 Uhr
Tore:
  0:1 Fink (7.)
1:1 di Giusto (18.)  
2:1 Turkes (62.)  
3:1 Schneider (84.)  
   
   
   
   
Stadion Schützenwiese, Winterthur
8.400 Zuschauer
Super League (CH I)
4. Spieltag 23/24
 
Ticket: 26 Euro - E-Ticket - Stehplatz Kurve
Verpflegung: 4 Euro - Cola 0,4l (Sinalco)
 
 
 
 
 
 

Mit den ersten beiden Toren des Wochenendes im Rücken ging es mit einer Stunde Fahrtzeit aus zurück über die Schweizer Grenze nach Winterthur. Während ich in Wil und Bregenz noch etwas Zeit zum Sightseeing hatte, fiel dieser sonst übliche Tagesordnungspunkt dem baldigen Spielbeginn zum Opfer. Anders als bei den vorangegangenen Zweitligakicks spürte man in Winterthur schon auf den Zufahrtswegen Fußballstimmung. So war ich auf dem Weg vom Parkhaus zum Stadion alles andere als alleine und reihte mich in den Strom der Anhänger ein. Am Stadion Schützenwiese hatte sich bereits ein stattlicher Sicherheitsapparat in Stellung gebracht. Immerhin stand heute mit dem Duell gegen den Grasshopper Club aus Zürich ein Kantonsderby an. Bei der Häufigkeit der Aufeinandertreffen in der Schweizer Super League sind solche vermeintlich heißen Spiele meist weniger spektakulär als anderswo und doch schien die Partie für beide Seiten ihren Reiz zu haben. So war nicht nur der Heimbereich des „kleinen“ FCW restlos ausverkauft, auch der Gästesektor platzte aus allen Nähten, sodass gefühlt die Hälfte der Anhänger in meinem Block mehr oder weniger offen mit Blau-Weiß mitfieberten. Im Vorfeld machte mir der Ticketverkauf beim FC Winterthur am meisten Sorgen. Mit großer Aufmerksamkeit und großem Glück konnte ich im Vorverkauf tatsächlich eine Karte für den neutralen Stehplatzbereich neben dem Gästeblock erwischen.

Mir wurde schon recht früh klar, dass ich sonst wirklich was verpasst hätte. Die Schützenwiese hatte extrem viel Charme. Keine moderne Arena, sondern ein Sportplatz mit unüberdachten Stehplatzkurven und einer markanten freistehenden Haupttribüne. Als Landmarke dienten die Flutlichtmasten und das Hochhause in der Ecke des Gästeblocks. Ähnlich wie das (nervige) deutsche Vorbild St. Pauli positioniert sich der FCW offensiv links und bringt dieses Tenor in allen Vereinsmedien und auf diversen Flächen im Stadion unter. Natürlich passt der urige Ground deutlich besser zu diesem Image als ein moderner Wellblechbau. Viel Zeit um über Politik nachzudenken oder das Rauschen der Eulach in meinem Rücken zu genießen blieb mir jedoch nicht, da sich bereits kurz nach meiner Ankunft die Spieler, Offiziellen und Fans für die anstehende Begegnung bereitmachten. Auf beiden Seiten wurden die Mannschaften mit Pyrotechnik begrüßt, auf Seiten der Hausherren mit Fackeln und rechts neben mir beim GCZ mit reichlich Rauch.

Auch die beiden Mannschaften benötigten auf der Schützenwiese nicht viel Zeit, um auf Betriebstemperatur zu kommen. Das dritte von vier Spielen an diesem Wochenende kam spielfreudig und offensiv daher. Der Favorit aus Zürich ging bereits nach sieben Minuten und einem langen Pass auf Ndenge per Lupfer mit 1:0 in Front. Die Antwort der Heimelf ließ nicht lange auf sich warten und war mindestens ebenso ansehnlich. Di Giusto brachte sich im Strafraum in Position, schien den Moment zum Abschluss bereits verpasst zu haben und fand dann doch eine überraschende Lücke für den viel umjubelten Abschluss zum Ausgleich (1:1). Dank des VAR, der etwas später Di Giustos zweiten Treffer einkassierte, ging es mit dem Remis in die Pause. Im zweiten Durchgang und mit der Abendsonne im Rücken agierte der FCW dann phasenweise extrem dominant. Folgerichtig gelangen zwei weitere Treffer, die den Rot-Weißen den verdienten ersten Saisonsieg bescherten. Nach zwei eher durchschnittlichen bis mauen Spielen freute ich mich umso mehr über diesen absolut lohnenswerten Fußballabend in einem tollen Fußballstadion.