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ESC Geestemünde logo.png   ESC GEESTEMÜNDE 2
     
KSV Vatanspor Bremen Logo.svg   KSV VATAN SPORT 4
Halbzeitstand 2:1
 
So., 06.11.2022 - 11:00 Uhr
Tore:
1:0 Klowat (2.)  
2:0 Saraiva Regufe (11.)  
  2:1 Osifeso (44.)
  2:2 Chaaban (77.)
  2:3 Osifeso (80.)
  2:4 Abdelkhalki (82.)
   
   
BZA Bürgerpark, Bremerhaven
80 Zuschauer
Bremen-Liga (DE V)
11. Spieltag 22/23
 
Ticket: 3 Euro - Tageskasse - Stehplatz
Verpflegung: 2,50 Euro - Bratwurst / 2,50 Euro - Bier 0,3l (Steuermanns)
 
 
 
 
 
 

Am Sonntagmorgen befand ich mich noch immer in der niedersächsischen Landeshauptstadt, wo ich am Vormittag selbst kickte, zur Mittagszeit in Burgdorf-Ramlingen einen Ground in der Niedersachsenliga kreuzen konnte und mir am Abend auf der Abendveranstaltung des Sportfestes ein, zwei Bier gönnte. Nach einem ausgiebigen Frühstück im Hotel sollte meine kleine Tour durch den Norden des Landes fortgesetzt werden. Bereits um 11 Uhr stand die erste Partie des Tages auf meiner Liste. Zu dieser doch eher ungewöhnlichen Zeit sollte in Bremerhaven zwischen dem ESC Geestemünde und Vatan Sport der Ball rollen. Ab Hannover zeigte mir das Navi zwei Stunden Fahrt an und lenkte mich auf der Strecke zwischen Bremen und Bremerhaven über einen der wenigen Autobahnabschnitte der Republik, den ich zuvor noch nicht befahren hatte. Dementsprechend war auch die Stadt Bremerhaven für mich Neuland. Zeit zum Sightseeing hatte ich jedoch nicht. Stattdessen enterte ich die Bezirkssportanlage Bürgerpark recht zeitig und machte mich mit der heutigen Spielstätte vertraut. Auf einer der Längsseiten des sonst faden Kunstrasenplatzes präsentierte sich mir ein staatlicher Ausbau. Zwischen zwei Wällen mit Stehplätzen und Wellenbrechern, hatte der Ground auch eine überdachte Sitzplatztribüne zu bieten.

Der ESCG ist ein klassischer Fusionsverein, der durch den Zusammenschluss einiger lokaler Clubs schlagkräftig genug wurde, um in der Bremen-Liga eine gute Rolle zu spielen. So war die heutige Partie zurecht als Topspiel des Spieltages deklariert, da man im Dunstkreis der Spitzengruppe gegen einen direkten Tabellennachbarn antrat. Die Oberliga der Freien Hansestadt Bremen, in der immerhin 4 der 16 Starter in Bremerhaven angesiedelt sind, ist wohl die schwächste fünftklassige Liga des Landes. Das merkt man nicht nur an den vielen Misserfolgen in der Aufstiegsrunde zur Regionalliga, sondern auch am Zuschauerzuspruch und nicht zuletzt auch an der körperlichen Konstitution der Spieler. Heute hatten interessanterweise nicht nur einige Kicker eine Figur, die nur mit viel Wohlwollen als „sportlich“ bezeichnet werden konnte, auch die beiden Linienrichter präsentierten ihre kegelförmigen Oberkörper voller Stolz. Trotzdem oder auch gerade deswegen wurde ich Zeuge einer abwechslungsreichen, ja fast absurden Partie.

Diese benötigte denkbar wenig Anlaufzeit. Ein Ballverlust der Gäste am eigenen Strafraum ermöglichte dem ESC bereits in der zweiten Minute in Führung zu gehen. Keine zehn Minuten später grätschte Vatans Keeper den Ball direkt vor die Füße des Gegners, der gekonnt auf 2:0 erhöhte. Als der ebenfalls übergewichtige Schlussmann wenig später etwas übereifrig seinen Strafraum verließ und den Stürmer der Gäste abräumte, zückte der Referee in Windeseile die Rote Karte. Für mich und alle Beteiligten schien die Messe gelesen. In meinem Kopf klingelte bereits der nervige Torjingle des ESC („Super Deutschland alez“) in Dauerschleife. Stattdessen präsentierte sich der Gast nun geordneter und konnte kurz der vor der Pause in Unterzahl den Anschlusstreffer markieren (44.). 15 Minuten nach dem Wiederpfiff leisteten sich auch die Hausherren eine Notbremse und so ging es mit Zehn-gegen-zehn weiter. Vatan hatte nun sichtbar Oberwasser und drehte zwischen der 77. und 82. Minute mit fünf blitzsauber und blitzschnell vorgeführten Angriffen die bereits verloren geglaubte Partie. Mit dem Schlusspfiff ging es für mich zurück auf die Piste in Richtung Elbe.