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FV Engers 07.png   FV ENGERS 07 1
     
Vereinswappen der SG 2000 Mülheim-Kärlich   MÜLHEIM-KÄRLICH 0
Halbzeitstand 1:0
 
Fr., 16.09.2022 - 19:30 Uhr
Tore:
1:0 Klappert (37.)  
   
   
   
   
   
   
   
Stadion Am Wasserturm, Neuwied
345 Zuschauer
Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar (DE V)
8. Spieltag 22/23
 
Ticket: 6 Euro - Tageskasse - Stehplatz
Stadionheft: kostenlos
Verpflegung: 6 Euro - 2x Rindswurst / 2,50 Euro - Bier 0,3l (Hachenburger)
 
 
 
 
 
 

Was macht man nach einem Trip, der einen am Mittwoch aus dem Ruhrgebiet über Lohne nach Hamburg und am Donnerstag durch die Nacht wieder zurück führte? Richtig, man lässt die Woche am Freitag nach Dienstschluss in Neuwied-Engers ausklingen. Mehr informierend als motivierend fragte ich am Mittwoch nach Daniels Interesse, am Freitagabend das Derby zwischen dem FV Engers und Mülheim-Kärlich zu besuchen. Die erschreckend positive Antwort überraschte mich dann doch und so rollten wir in den letzten Ausläufern des Feierabendverkehrs gen Süden. Auf der Fahrt hatte Daniel genug Zeit, mich über seine Begeisterung für den amtierenden Rheinlandpokalsieger aufzuklären. So spielte der Neuwieder Stadtteilklub im Sommer 2020 im Zuge seiner ersten DFB-Pokalteilnahme unter Corona-Bedingungen beim VfL Bochum. Hierbei verwöhnte der Profiklub seine Gäste mit Kost und Logis und zwischen den ungleichen Kontrahenten entwickelten sich in Folge lose Sympathien. Eine Geschichte, die man im durchkommerzialisierten Fußballzirkus gerne mitnimmt und auch mich freudig stimmte.

Nach etwas mehr als einer Stunde Fahrt landeten wir gewohnt zeitig in der 5.000-Einwohner-Gemeinde und parkten im Schatten des Wasserturms. Dieser dient nicht nur als Landmarke, sondern auch als Namensgeber der benachbarten Sportanlage. Während wir die ersten Fotos der Anlage schossen, suchte Daniel mit mindestens einem Auge nach Spuren seines VfLs. Auch wenn der Stadion-DJ das obligatorische „Bochum“ schuldig blieb, konnte man einige Begegnungsschals und einen Wimpel im Vereinsheim erspähen. Aber auch neben den blau-weißen Devotionalien, machte die Anlage was her. Obwohl ohne erwähnenswerten Ausbau gelangen ein paar schöne Schnappschüsse samt Turm und Sonnenuntergang. Nach der Pflicht kam die Kür und so tauschte ich den Auslöser meiner Handykamera gegen die erste von zwei Rindswürsten und ein frisches Hachenburger. Das Bier meiner Studienzeit schmeckte noch genauso bescheiden wie vor zehn Jahren und ließ mich doch ein wenig in Erinnerung schwelgen. Schließlich begann im Studium meine „Hopper-Karriere“, die mich in ihren Anfängen auch über die Dörfer und Fußballplätze der Region schickte. Gute 800 Spiele später hatten wir nun das Derby zwischen Engers und Mülheim-Kärlich vor der Brust.

Die Gäste durfte ich bereits am vergangenen Sonntag in Aktion sehen und meine Erwartungshaltung war entsprechend niedrig. Die Leistung der Mülheim-Kärlicher war so unterirdisch, dass ich hier locker ein 5:0 prophezeite. Unter den Augen der 350 Zuschauern, die alle Facetten des dörfischen Lebens klischeehaft bedienten, entwickelte sich dann auch die erwartet einseitige Partie. So betraten die Gäste den gegnerischen Strafraum im ersten Durchgang nur ein einziges Mal mit dem Ball am Fuß und waren mit dem 0:1-Rückstand zur Pause bestens bedient. Dass die SG 2000 trotz der von mir besuchten Katastrophenspiele im Mittelfeld der Nordstaffel der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar rangiert, sagt wohl einiges über die Liga aus. In der zweiten Hälfte wurde es dann wild und kurios. Im Zigarettenrauch der benachbarten Bier trinkenden Grundschulkinder sahen wir einen ungebremsten Sturmlauf der Hausherren. Diese trafen mehrmals die Latte, forderten zwei Mal einen Strafstoß und guckten einigen Bällen hinterher, die schlussendlich um Haaresbreite das Tor verfehlten. Wie dieses Derby nur 1:0 enden konnte, kann im Nachhinein wohl niemand erklären.

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