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logo_hsv   HAMBURGER SV II 1
     
  VFB LÜBECK 1
Halbzeitstand 1:0
 
Do., 15.09.2022 - 18:15 Uhr
Tore:
1:0 Beleme (14.)  
  1:1 Daube (77.)
   
   
   
   
   
   
Sportpark Eimsbüttel, Hamburg
800 Zuschauer
Regionalliga Nord (DE IV)
1. Spieltag 22/23
 
Ticket: 10 Euro - Tageskasse - Stehplatz
 
 
 
 
 
 

Nach dem Mittwochabendspiel zwischen Lohne und Kiel setzte ich mich zügig ins Auto und schrubbte noch in der Nacht die knapp 200 Kilometer bis Hamburg weg. Hier wartete bereits Felix auf mich und nach einem Jever zum Absacken ging es in die wohlverdiente Nachtruhe. Großzügige Home Office-Regelungen machten es mir am Donnerstag möglich, aus der Hansestadt zu arbeiten und die Partien in Lohne und Eimsbüttel miteinander zu verbinden. Nachdem mich Felix am Nachmittag noch bei einigen kurzen FIFA-Runden verprügelt hatte, war ich wieder auf Achse. Ich kämpfte mich durch den Feierabendverkehr aus Altona nach Eimsbüttel und enterte einen der rar gesäten Parkplätze rund um den heutigen Spielort. Die U21 des Hamburger SV bespielt unweit des Tierparks Hagenbeck den kleinsten Ground der Regionalliga Nord. An diesem Donnerstagabend gastierte mit dem VfB Lübeck zugleich der größte Klub der Liga bei den kleinen Rothosen. Unter diesen Voraussetzungen war ich schlussendlich froh, dass ich den besagten Parkplatz ebenso ergatterte wie die Eintrittskarte und einen passablen Stehplatz.

Die Organisation rund um die Partie war „spannend“. Bei allen noch zu erwähnenden Besonderheiten kam den Verantwortlichen die Fanfreundschaft zwischen den Hamburgern und Lübeckern zu Gute. Eine Fantrennung entfiel dementsprechend und vereinfachte zumindest auf den ersten Blick einige Abläufe. Der HSV nutzte lediglich eine der bis zu drei Stehplatzbereiche der Wolfgang-Meyer-Sportanlage und sorgte damit zumindest bei den Gästen, die den Großteil des Publikums ausmachten, für Verwunderung. So bezogen die aktiven Lübecker in erster Linie die Sitzplatztribüne, während sich die gemäßigten Schaulustigen in den einzig offenen Stehplatzblock zwängten. Wollte man auf Toilette musste man die Anlage komplett verlassen und die Sicherheitskontrollen erneut passieren. Anders als noch in Lohne, war auch die Versorgung mit Getränken und Speisen augenscheinlich überlastet und überfordert. Selten habe ich eine so dilettantische Organisation rund um ein Regionalligaspiel erlebt. Das urkomische Highlight dieser Auswüchse war einer der Ordner, der es sich unnötiger Weise zur Aufgabe machte, einem sportlichen Kieler mit Stehplatzkarte den Zutritt zum Fanbereich unterm Tribünendach zu verwehren. Der Westenmann öffnete hier die Büchse der Pandora und wurde in eine Schubserei verwickelt, an dessen Ende er zu Boden ging. Diesen Schock beantwortete er mit einem unbeholfenen Karatekick, ehe sich die Lage dank dieser lächerlichen Attacke schleunigst beruhigte.

Das war es dann jedoch fürs erste mit der Action. Nachdem die Zuschauer mit einigen Abschlach!-Hits ganz nach meinem Geschmack eingegroovt wurden, folgte viel Ernüchterung. Für mich, da der Support der Gäste sehr schleppend anlief und für die Allgemeinheit, da der Tabellenführer und Gast doch deutliche Anlaufschwierigkeiten offenbarte. Statt einer Lübecker Machtdemonstration gegen die blutjungen Rothosen, gingen diese nach einer Viertelstunde in Führung. In einer kurzen aber intensiven Druckphase konnte Beleme einen Abpraller verwerten.  Ja, der Klassenprimus war durchaus feldüberlegen, musste aufgrund des flinken und trickreichen Gegners jedoch mit Netz und doppeltem Boden agieren. So dauerte es bis zur 78. Minute, bis der VfB unter großem Jubel den langersehnten Ausgleich verbuchen konnte. Trotz nun klarer Ausrichtung der Lübecker reichte es nur fürs Remis. Für mich ging es sportlich weiter. Ich hatte nun knapp vier Stunden Fahrt zurück in den Pott vor der Brust.