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  BW LOHNE 0
     
logo_holstein   HOLSTEIN KIEL II 1
Halbzeitstand 0:0
 
Mi., 14.09.2022 - 18:30 Uhr
Tore:
  0:1 Gueye (62.)
   
   
   
   
   
   
   
Heinz-Dettmer-Stadion, Lohne
800 Zuschauer
Regionalliga Nord (DE IV)
1. Spieltag 22/23
 
Ticket: 8 Euro - Tageskasse - Stehplatz
Stadionheft: kostenlos
Verpflegung: 6,50 Euro - Mantateller
 
 
 
 
 
 

„Stau auf der A1 auf Höhe Lohne/Dinklage“. Jeder, der sein Auto in den letzten Monaten und Jahren durch Deutschlands Nordwesten bewegt hat, wird diese Meldung aus dem Verkehrsfunk kennen. Durch die kilometerlange Dauerbaustelle zwischen Osnabrück und Bremen, wurde die 30.000-Einwohner-Stadt im Oldenburger Münsterland auch überregional zu einem Begriff. Seit diesem Sommer trägt jedoch auch der örtliche Fußballklub zur Bekanntheit der Stadt bei. Die TuS Blau-Weiß konnte die letzte Spielzeit als Meister der Oberliga Niedersachsen beenden und zugleich den Landespokal gewinnen. Folgerichtig stieg man erstmals in die Regionalliga Nord auf und durfte beim Debüt im DFB-Pokal mit dem FC Augsburg einen etablierten Bundesligisten im Heinz-Dettmer-Stadion begrüßen.  Gegen den FCA konnte man das Spiel lange offen gestalten, ehe gegen Ende die Kräfte schwanden und man schlussendlich doch standesgemäß mit 0:4 verlor. Eben jenes Pokalwochenende, durch das man den zeitgleich stattfindenden Ligaauftakt verpasste, bescherte mir den heutigen Nachholtermin unter der Woche. Nach dem Feierabend stieg ich ins Auto und bereitete mich mental auf die anstehende Fahrt inklusive des besagten Staus vor. Schlussendlich lotste mich mein Navi in weiser Voraussicht über die Landstraßen, sodass ich sehr zeitig in Lohne landete.

Vor Ort warteten bereits der Mannschaftsbus der heutigen Gäste aus Kiel und die ersten interessierten Zuschauer auf mich. Zur Begrüßung des Besuchers aus dem Ruhrpott schallte sogar Grönemeyers „Bochum“ über den Rasen des Stadions. Nicht nur musikalisch fühlte ich mich wohl und willkommen. Die Anlage der Blau-Weißen konnte einen schon neidisch machen. Neben der gemütlichen Sitzplatztribüne und der gegenüberliegenden, erhöhten Gegengerade mit einigen Stehstufen wartete man mit einem großen Funktionstrakt inklusive Vereinsheim auf und nannte eine hochmoderne Videotafel sein eigen. Auch die Verpflegungssituation war vorbildlich. Je drei Fress- und Bierstände versorgten die immerhin 800 Zuschauer bei diesem Mittwochabendspiel ohne große Wartezeiten. Die familiäre Stimmung, bei der jeder jeden kannte, fiel von Anfang an positiv auf und sorgt in Kombination mit der reibungslosen Organisation eben auch dafür, dass selbst unter der Woche gegen die Amateure eines Zweitligisten fast 1000 Fans ins Stadion pilgern. Natürlich vereinte alle Anwesenden der Wunsch, dass die TuS sich mit einem Sieg so langsam in der neuen Liga etabliert. Doch die Partie vom 1. Spieltag startete unter den zaghaften Anfeuerungen des selbsternannten „Supporters Club“ ebenso verhalten.

Nachdem die Hausherren am Wochenende im Derby den BSV Rehden  besiegen konnten und den zweiten Saisonsieg feierten, war hier von Schwung oder ähnlichem wenig zu merken. Meint man es gut, könnte man dem mauen Kick immerhin den Stempel eines „Kampfspiels“ aufdrücken. Dementsprechend war der traurige Höhepunkt der ersten Hälfte die Verletzung des Kielers Ejesieme, der nach einer halben Stunde humpelnd und gestützt den Platz verlassen musste. Vielleicht konnte die bis dato beste Chance  als Initialzündung für die zweiten 45 Minuten dienen, als Faris Moumouni dem Schuss seines Teamkollegen nicht mehr rechtzeitig ausweichen konnte und somit der Pausenführung der Jung-Störche auch bildlich „im Weg stand“ (43.). Als es weiter ging, erhellte bereits das Flutlicht den Platz und mit etwas Sentimentalität trauerte ich bereits dem Sommer entgegen. Immerhin blieb das Wetter an diesem Abend stabil, wenn auch die zusätzlichen Lagen, die sich meine Nachbarn und ich mit der Zeit überstreiften bereits herbstlich anmuteten.  Mitte des zweiten Durchgangs zelebrierten die Kieler eine kurze aber intensive Druckphase. Zwischen der 60. und 70. Minuten landete der Ball dabei drei Mal am Pfosten der Hausherren. Immerhin der erste dieser „Treffer“ hatte ein Tor zur Folge (62.). Gueyes Schlenzer an den Innenpfosten markierte sogleich den einzigen Treffer der Begegnung und ließ Lohne somit mit leeren Händen zurück. Ich startete in die Nacht und setzte meinen Weg nach Hamburg fort, wo am Donnerstag die nächste Regionalligapartie auf mich warten sollte.