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logo_schalke   FC SCHALKE 04 3
     
logo_vfl_bochum   VFL BOCHUM 1
Halbzeitstand 1:0
 
Sa., 10.09.2022 - 18:30 Uhr
Tore:
1:0 Drexler (38.)  
  1:1 Hofmann (52.)
2:1 Masovic (ET., 73.)  
3:1 Polter (90.)  
   
   
   
   
Veltins-Arena, Gelsenkirchen
62.041 Zuschauer
1. Bundesliga (DE I)
6. Spieltag 22/23
 
 
Ticket: 16 Euro - E-Ticket - Stehplatz Kurve
 
 
 
 
 

In den vergangenen Monaten habe ich nur zu gerne einen Bogen zum Januar 20202 gespannt. Am 18. Spieltag der Spielzeit 2019/2020 besiegten die Knappen das damalige Spitzenteam aus Mönchengladbach mit 2:0. Einerseits ist hier das Ergebnis entscheidend. Dank der Pandemie und des sportlichen Absturzes des S04 war dieses Spiel mein letzter Bundesliga-Sieg in der Arena. Auf der anderen Seite war das „wie“ entscheidend. Königsblau spielte einen tollen Fußball und dominierte im Spitzenspiel einen Gegner, dem viele Beobachter den ganz großen Wurf zutrauten. Gute zweieinhalb Jahre später klingen die Namen der damaligen Akteure wie Relikte aus einer längst vergangenen Zeit. Auch die Vorzeichen sind mittlerweile andere. Schalke spielt zwar wieder in der Bundesliga, steht jedoch nach nur drei Punkten aus fünf Spielen mit dem Rücken zur Wand. Das prestigeträchtige Straßenbahn-Derby gegen den noch punktlosen VfL Bochum hatte entsprechendes Gewicht. Die Stühle beider Trainer wackelten bereits und beide Fanlager lechzten nach dem ersten Saisonerfolg.

Im Gegensatz zur bereits beschriebenen brisanten sportlichen Situation, reisten Alex, Andre und ich vergleichsweise reibungslos an und fanden uns wenig später auf unseren üblichen Plätzen im Block K wieder. Während die ersten Nettigkeiten durchs Stadion schallten, fieberten wir gemeinsam mit Nico und Özi dem Anpfiff entgegen. Auf dem Rasen machte sich eine durchaus überraschend zusammengestellte Schalker Startelf warm. Mit Zalazar, Kral und Ouwejan nahmen drei eigentlich fest gesetzte Stammkräfte nur auf der Bank Platz. Kramers Plan, sofern es diesen gab, ging in den ersten Minuten bestens auf. Die Knappen überrannten die Gäste und belagerten deren Hälfte in ungeahnter Intensität. Lediglich das Tore schießen fiel der Schalker Offensive gewohnt schwer. Auf den Rängen machte der VfL eine bessere Figur. Der natürlich ausverkaufte Gästeblockte zündete während der gesamten Spielzeit und so verging kaum eine Minute, in der in den Blöcken V und W kein bengalisches Feuer präsentiert wurde. Akustisch nahm man die Bochumer indes kaum wahr, was jedoch vor allem am starken Auftritt der Nordkurve lag. Wie zu besten Zeiten wurden einige Lieder brachial laut durch die Donnerhalle geschmettert.

Die Leistung der Schalker Elf Mitte des ersten Durchgangs würgte jedoch den ein oder anderen Gesang ab. Bis zum etwas glücklichen und durch VfL-Keeper Riemann begünstigten Führungstreffer von Drexler in der 38. Minute hatte man das Spiel aus der Hand gegeben. Im Mittelpunkt der Schwächephase stand abermals Hertha-Leihgabe Schwolow, auf den die Beschreibung als „Unsicherheitsfaktor“ weiterhin besser zutrifft als die des Torhüters. Ich gehe davon aus, dass es ohne den Treffer zum 1:0 mit der Halbzeitpause zu ersten Pfiffen seitens des Schalker Anhangs gekommen wäre. So setzte das kollektive Kopfschütteln erst einige Minuten nach Wiederanpfiff ein. Ein Komplettversagen in der Defensive, bei dem der fußlahme Abwehrchef Yoshida das Abseits aufhob, begünstigte den Bochumer Ausgleich durch den auf Schalke sozialisierten Hofmann in der 52. Minute. Mit Mohr hatte Königsblau zum Glück einen Spieler in den Reihen, der ziemlich unerwartet zum Matchwinner wurde. Ein scharf hereingezogener Freistoß fand seinen Weg zum 2:1 ins lange Eck (73.) und in der Nachspielzeit verlängerte der eingewechselte Polter einen weiten Mohr-Freistoß per Kopf zum 3:1. Der Sieg und die Leistung im „kleinen Derby“ taugen jedoch nicht wirklich als Gradmesser für das anstehende Duell mit den Kartoffelkäfern. Schweine BVB!

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