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TB logo.png   TASMANIA BERLIN  2
     
    RSV EINTRACHT 1
Halbzeitstand 1:0
 
Sa., 06.08.2022 - 14:00 Uhr
Tore:
1:0 Bier (26.)   
2:0 Kascha (58.)   
  2:1 Möhl (71.) 
   
   
   
   
   
W.-Seelenbinder-Sportpark, Berlin
252 Zuschauer
NOFV-Oberliga Nord (DE V)
1. Spieltag 22/23
 
Ticket: 10 Euro (ohne Ticket) - Tageskasse - Stehplatz
Verpflegung: 3,50 Euro - Bratwurst / 7 Euro - 2x Bier 0,4l (Staropramen)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Ab Mariendorf ging es für Tommy und mich im Taxi Richtung Tempelhofer Feld. In der südöstlichen Ecke des ehemaligen Hauptstadtflughafens befindet sich mit dem Werner-Seelenbinder-Sportpark die Heimat des SV Tasmania Berlin. Der in den 70er Jahren gegründete Nachfolger des schlechtesten Vereins der Bundesligageschichte kickt nach einem kurzen Intermezzo in der Regionalliga in dieser Spielzeit wieder in der Oberliga Nordost-Nord. Während die eigene sportliche Entwicklung in den letzten Jahren höchstens regionale Schlagzeilen produzierte, schaffte es der Absturz eines anderen Clubs, die spektakuläre Geschichte rund um den „ewig Letzten“ wieder in den Fokus der Öffentlichkeit zur rücken. Niemand geringeres als der FC Schalke 04 machte sich mit seiner katastrophalen Abstiegssaison 2020/21 daran, den Tasmanen die Negativ-Rekorde streitig zu machen. So verpassten die Knappen einige Bestmarken nur knapp und die Berliner bleiben unter anderem das Team mit der schlechtesten Saisonbilanz und der längsten Serie ohne Sieg (beide Saison 1965/66). Eine außerordentlich schlechte Vergangenheit ist immerhin besser als gar keine Geschichte. So zieht der Name „Tasmania“ noch immer einige Schaulustige an. Darunter waren beim Saisonauftakt gegen den RSV Eintracht aus Stahnsdorf auch überraschend viele Hopper.

Tommy und ich probierten den Grund für den Hopperfasching zu erörtern und hatten verschiedene Thesen. Die uns am wahrscheinlichsten erscheinenden waren das Broilers-Konzert am gleichen Abend oder der eigentlich geplante Besuch des natürlich ausverkauften und zeitgleich stattfindenden Berliner Derbys. Wie auch immer, 250 Zuschauer bevölkerten in der prallen Nachmittagssonne die beiden Ränge des schmucken Grounds. Diese spendeten aufgrund des fehlenden Dachs keinen Schatten und erstreckten sich mit einer Mischung aus Steh- und Sitzplätzen über die gesamte Länge der jeweiligen Seitenlinien. Mittlerweile schmeckte mir das Bier auch wieder und so waren wir bereit, uns dem Geschehen auf dem Platz zuzuwenden. Apropos Bier. Mit tatkräftiger Unterstützung des Gastes konnte Neil-Nigel Bier in der 26. Spielminute das 1:0 für die Tasmania erzielen. Der regionalligaerfahrene Stürmer mit dem Weltklasse-Namen erlief eine zu kurze Kopfballrückgabe und verwertete diese ohne große Probleme zum Führungstreffer. Scheinbar war heute der Tag der schlechten Rückpässe (siehe Spielbericht Blau-Weiß 90).

In der Halbzeitpause spielten sich dann zwischen dem Grill und der Bar tumultartige Szenen ab. Die Organisation des Caterings ließ einen mit einigen Fragen zurück, wie man hier in der vergangenen Spielzeit die Regionalligapartien abwickeln konnte. Ein Mix aus wenigen zapfenden Händen, einem abenteuerlichen Wertmarkensystem und zu spät aufs Rost gepackten Würsten brachten die Verpflegungssituation an den Rand des Zusammenbruchs. Immerhin erwischten wir vor Wiederanpfiff Wurst und Bier (das Getränk, nicht den Spieler) und sahen eine unterhaltsame zweite Hälfte. Nach etwas mehr als zehn Minuten konnte die Tasmania die Führung ausbauen ließ die Zügel in der Folgezeit ein wenig schleifen. Auch die Konzentration litt nun und auch der RSV durfte in Person von Alexander Möhl von einer missglückten Rückgabe profitieren (71.). Mit nun wieder größerem Einsatz und etwas Glück retteten die Hausherren das 2:1 über die Zeit und behielten die drei Punkte in Neukölln. Mit dem Abpfiff verabschiedete ich Tommy und saß eine Stunde später im ICE zurück gen Duisburg. Am nächsten Tag ging es schließlich für den S04 in die neue Bundesliga-Saison.