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  RATINGEN 04/19 5
       
  ETB SW ESSEN 0
Halbzeitstand 4:0
 
So., 12.12.2021 - 15:00 Uhr
Tore:
1:0 Demircan (14.)  
2:0 Spillmann (26.)  
3:0 Spillmann (45.)  
4:0 Misumi (45.)  
5:0 Demircan (86.)  
   
   
   
Keramag Sportpark, Ratingen
150 Zuschauer
Oberliga Niederrhein (DE V)
16. Spieltag 21/22
 
 
Ticket: 9 Euro - Tageskasse - Stehplatz
 
 
 
 
 
 

Der Dezember ist in der Oberliga die absolute Hochzeit der Ausweich- und Kunstrasenplätze. Viele der eigentlichen Grounds werden nun nicht mehr bespielt, sodass man – egal was fussball.de sagt – erst gar nicht versuchen sollte, einen Hauptplatz zu kreuzen, sofern es einen geeigneten Nebenplatz gibt. Dabei kommt es durchaus selten vor, dass man sich auf eine der alternativen Plätze freut oder diese bereits auf seiner imaginären „Wunschliste“ stehen hatte.  So war das bei mir mit dem Sportpark in Ratingen, der nach einem örtlichen Kloschüsselhersteller benannt ist. Ich fackelte also nicht lang, als ich vom temporären und witterungsbedingten Umzug der blau-gelben aus dem Stadion in der Innenstadt an den Stadtrand hörte. Mein Glück wurde noch dadurch verstärkt, dass mit dem ETB Schwarz-Weiß Essen ein namhafter Verein zu Gast sein sollte, der zuverlässig einen Grundstock an Pöbelwilligen im Gepäck hat. So stand ich an diesem ungemütlichen Herbstsonntag nach kurzer Fahrt auf der ausladenden Sportanlage mit ihren zwei Kunstrasenplätzen, einem Bolzplatz, einem Hockeyfeld und einem geräumigen Bistro. Der Hauptplatz der Anlage war zudem mit einer überdachten Sitzplatztribüne geschmückt und das ganze Gebilde konnte einen doch stark an niederländische Pendants in der Tweede Divisie erinnern. Ich hatte Gefallen an den Umständen und freute mich auf eine gute Partie zwischen zwei Teams auf ähnlichem Niveau.

Nach mehreren torreichen Partien war der Druck auf die Begegnung zwischen Ratingen und dem ETB nicht klein. Beide Teams rangieren im Mittelfeld der Oberliga Niederrhein und kämpfen dort um eine Platzierung in der oberen Tabellenhälfte, die zur Teilnahme an der Aufstiegsrunde berechtigt. Da ich noch nicht wirklich die Energie gefunden habe, mich mit den Corona-bedingten Änderungen im Spielbetrieb zu beschäftigen, nahm ich diesen Umstand als gegeben hin und hoffte auf dementsprechendes Engagement auf dem Platz. Von der ersten Minute an ging es dann im Dauernieselregen heiß her. Ratingens Trainer Hasenpflug lebte diese Partie schon fast schmerzhaft und ließ mit seinem pausenlosen Rumgeschreie so manche Hampelmänner im Profibereich wie Chorknaben aussehen. Das Verhalten des Teamchefs war schon mehr als grenzwertig und ließ auch die Gästebank nicht kalt. Bevor es knallte musste diese jedoch zwei herbe Fehlentscheidungen der Offiziellen verkraften, die die beiden vielversprechenden Angriffe des ETB fälschlicherweise wegpfiffen. Bitter. Einige Minuten später landete ein Freistoß der Ratinger zum 1:0 im Netz.

Wir schreiben erst die 15. Spielminute und der rabenschwarze Tag der Gäste sollte seinen Lauf nehmen.  Ein harmloser und nur leicht übermotivierter Zweikampf vor meinen Augen hatte zur Überraschung aller Beteiligten eine Rote Karte für Schwarz-Weiß zur Folge. Ich glaube, selbst der Gefoulte war sich des an ihm ausgeübten Nachtretens nicht bewusst. In der Hitze des Gefechts erzürnte sich das Essener Trainergespann  nun neben den Referees auch an Hasenpflug, der weiterhin wie vom Teufel besessen innerhalb und außerhalb der Coachingzone seine Stimmbänder am Rande der Belastungsgrenze reizte. Der Erfolg gab ihm ja irgendwie Recht. Zwei weitere Treffer nach Standards sowie eine schöne Kombination kurz vor dem Pausenpfiff schraubten das Ergebnis nach 45 Minuten hoch auf 4:0. Einerseits freute ich mich natürlich über die vielen Tore und haderte nichtsdestotrotz selbst als neutraler Zuschauer mit den Entscheidungen zu Ungunsten der Lackschuh-Kicker. Die einzig verbleibende Spannung bot nun die Frage, ob die Essener den Schaden begrenzen könnten oder ob die Klatsche noch heftiger ausfallen würde. Für alles andere vielleicht Denkbare oder Vorstellbare hätte auch mir auf Seiten der Gäste wohl Hoffnung und Motivation gefehlt. Immerhin spielte man im zweiten Durchgang ganz gut mit, hatte ein paar eigene Gelegenheiten und ließ hinten nicht mehr viel zu. So kam Schwarz-Weiß schlussendlich mit einem weiteren Gegentreffer und einem blauen Auge davon. Erwartet hat man von diesem Auswärtsspiel sicherlich trotzdem etwas ganz anderes.