HeaderHerne
StartseiteÜberSpieleStadien
LandkartenTrophäenVerweiseImpressum

< 859            SPIEL 860            861 >

  LA LOUVIERE C. 1
       
  KMSK DEINZE 2
Halbzeitstand 0:2
 
Sa., 23.11.2019 - 20:00 Uhr
Tore:
  0:1 Bertaccini (25.)
  0:2 Mertens (27.)
1:2 Dansoko (65.)  
   
   
   
   
   
Stade du Tivoli, La Louviere
450 Zuschauer
Eerste Klasse Amateurs (BE III)
13. Spieltag 19/20
 
 
Ticket: 5 Euro - Tageskasse - Sitzplatz Haupttribüne
 
 
 
 
 
 

Totensonntag in NRW. Es wird den Verstorbenen gedacht, sodass zumindest am zweiten Tag des Wochenendes in ganz Nordrhein-Westfalen kein Ball rollt. Somit blieb auch mein Sonntag mit der DJK spielfrei. So richtig Lust, den ganzen Tag zu Trauern und zu Gedenken hatte ich dann aber doch nicht. Somit verabschiedete ich mich bereits am Samstagnachmittag in Richtung Belgien. Genauer gesagt ging es in den frankophonen Teil des Landes, in dem mir noch ein paar Grounds fehlten. Umso mehr Stadien man abgearbeitet hat, umso länger wird bekanntlich der „Schlussspurt“ zu den noch fehlenden Clubs auf der Liste. An diesem schönen Herbsttag führte mich mein erster Weg in die Nähe von Charleroi. Mein genaues Ziel, die immerhin elftgrößte Stadt des Landes, La Louviere war mir bis vor wenigen Wochen noch kein Begriff. So stutzte ich, als Daniel mir bei unserem Besuch der Partie zwischen Olympic Charleroi und La Louviere offenbarte, dass die Gäste mehrere Jahre erstklassig spielten. Genauer gesagt war es der Vorgängerverein des heutigen Drittligisten, der von 2000 bis 2006 in Belgiens höchster Liga spielte und 2003 sogar den Pokal gewinnen konnte.

Blöderweise kam dem Verein eine kleine Verwicklung in einen Wettskandal dazwischen. Es ging runter in die Niederungen des belgischen Fußballs und anschließend wurde fusioniert was das Zeug hält. Übrig blieb La Louviere Centre, der das Erbe und das schicke Tivoli-Stadion übernahmen. Ich machte mich jedenfalls mit einer gewissen Vorfreude auf den kurzen Weg vom Hotel zur Spielstätte. Nach dem entspannten Einlass erkundete ich dieses Schmuckstück leicht abgegriffener Stadion-Kultur. Hier gibt es noch eine Laufbahn, Flutlichtmasten und Sitzbänke. Dafür gab es zu meinem Leidwesen keine typisch wallonische Fettwanne und somit auch kein Essen, dafür hatte man für die Stimmung eine Blas- und Schlagkapelle. Ich nahm zuerst auf der blau und weiß gestrichenen Haupttribüne Platz, die einem einen tollen Blick auf die Plattenbauten im Schatten der Gegengerade ermöglichte. Zur Blasmusik liefen die grün-weißen Hausherren und die Gäste vom Tabellenführer Deinze auf. Auf den Rängen standen sich die Hobbymusiker der ULTRASCOOL und ca. 50 Fans des Spitzenreiters gegenüber.

Nach den ersten 20 sehr mauen Minuten wechselte ich, auch in der Hoffnung etwas Essbares zu finden, auf die Gegengerade. Auf meinem Weg zeugten etliche Graffitis und Sticker von einer lebhaften Fankultur, die jedoch mit den Fusionen verloren gegangen zu sein scheint. Ich bereute es recht schnell auf die andere Tribüne gewechselt zu sein. Hier war ich näher an der Dauerbeschallung, die einem den letzten Nerv raubte. Dementsprechend freute ich mich über den Doppelschlag der Gäste in der 25. und der 27. Minute und dem damit verbundenen Schweigen des Orchesters. Die Defensive nahm sich in beiden Fällen eine völlig unerklärliche Auszeit vom Verteidigen. So einfach und ungestört wie man hier vors Tor kam, ist es einem meist nicht mal in der Kreisliga vergönnt. Somit gab es in einem chancenarmen Spiel dennoch eine völlig verdiente 2:0-Pausenführung für die Gäste. In der zweiten Halbzeit kamen die Hausherren endlich zu Möglichkeiten. Deinze machte indes zu wenig und konterte gar nicht oder zu verhalten. Somit kam es konsequenterweise in der 65. Minute durch einen Distanzschuss zum Anschlusstreffer. Trotz der nun wiedergekehrten Spannung war ich im Gedanken schon längst bei meiner nächsten Mahlzeit. Der Abpfiff kam und für mich ging es ins Hotel und somit auch zum vorsorglich gepackten Lunch Paket.