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  WIT GEORGIA 0
   
  DINAMO BATUMI 3
Halbzeitstand 0:2
 
Sa., 10.08.2019 - 21:00 Uhr
Tore:
  0:1 Jighauri (10.)
  0:2 Dvalishvili (27.)
  0:3 Gaprindashvili (88.)
   
   
   
   
   
Mikheil Meskhis Stadionis 2, Tiflis
300 Zuschauer
Erovnuli Liga (GE I)
20. Spieltag 2019
 
Ticket: kostenlos ohne Ticket
 
 
 
 
 
 

Nach unseren Abstechern in die Natur rund um Kutaissi folgte am Freitag die recht lange Autofahrt in die Hauptstadt Tiflis. Aufgrund der mangelhaften Infrastruktur in Georgien muss man für die ca. 230 Kilometer mindestens dreieinhalb Stunden Nettofahrtzeit einplanen. Da wir auf dem Weg jedoch in Gori und der Felsenstadt Uplisziche stoppten, verlängerten wir unseren Trip künstlich. Beide Ziele waren sehenswert und beanspruchten ein paar Stunden, sodass wir erst gegen Abend in Tiflis aufschlugen. Hier wohnen mehr als ein Viertel der Einwohner des Landes und dementsprechend wuselig war es auf den Straßen der Millionenstadt. Am Tag nach unserer Ankunft erkundeten wir Tiflis zu Fuß und blickten mit einer geteilten Meinung auf unsere kleine Sightseeing-Tour zurück. Die erste Hälfte unseres Weges, der uns unter anderem in den Mtatsminda Park, die Altstadt und die Gegend rund um den Rike Park führte, war wirklich sehenswert und schön. Rund um die ebenfalls wirklich coole Sameba-Kathedrale und auf unserem Rückweg trübte sich unser Bild der Stadt jedoch ein. Hier konnte man aufgrund des Verkehres kaum die Straßen überqueren und musste sich improvisierend zurück Richtung Hotel kämpfen.

Nach einer kurzen Erholungspause wartete der zweite und damit letzte Ground der Tour auf uns. Wie gerne hätte ich Dinamo Tiflis im Nationalstadion gesehen. Ich hätte mich auch mit einem Spiel im ebenfalls schönen und ikonischen Micheil-Meschi-Stadion im Südwesten der Stadt zufrieden gegeben. Stattdessen wurde es letztendlich die Erstligapartie zwischen WIT Georgia und Dinamo Batumi (zum dritten Mal in Folge hieß es für mich Letzter gegen Dritter)  auf dem Nebenplatz des Micheil-Meschi-Stadions. Der kleine Ausbau und die unattraktive Paarung konnten bei mir keine Jubelstürme auslösen. Da man jedoch nehmen muss was man kriegt, suchten wir in der Abenddämmerung das Umfeld der Sportanlage nach Parkplätzen ab. Wir stellten unseren Miet-Renault in einem Wohngebiet ab und vertrieben uns die Zeit bis zum Anpfiff im angrenzenden Vake Park. Hier gab es im Schatten des Stadions einen kleinen „Freizeitpark“ (in Georgien wimmelt es nur so vor kleinen Jahrmärkten), ein paar große Springbrunnen und ein Weltkriegsdenkmal. Bevor wir einem kulturellen Overkill erliegen konnten ging es wenig später ins Stadion.

Das Stadion war, wie gesagt, der kleine Bruder des Rücken-an-Rücken stehenden 25.000er-Grounds. Um ehrlich zu sein, hätte sich die Öffnung der Tore der großen Hütte auch kaum gelohnt. 300 Zuschauer, darunter ca. 50 Gäste aus der Hafenstadt am Schwarzen Meer, konnten selbst die Ränge des Nebenplatzes nicht ernsthaft füllen. Während die Gäste aus Batumi ihre größte Zeit im schicken, derzeit noch im Bau befindlichen, Neubau am Meer wohl noch vor sich haben, sieht es beim Gastgeber düster aus. WIT Georgia, benannt nach einer Tierfutterfima (wohl ein Alleinstellungsmerkmal), war immerhin 2004 und 2009 georgischer Meister. Mittlerweile zeigt die Formkurve jedoch deutlich nach unten. Die Vorzeichen sollten sich an diesem 23. Spieltag bestätigen. Die Jungs von der Küste mit der Möwe auf der Brust hatten über weite Strecken der Partie leichtes Spiel und konnten ohne übertriebenen Ehrgeiz oder die Gefahr ausgekontert zu werden, Angriff um Angriff abspulen. So war die Partie nach dem 2:0 in der 27. Minute bereits gelaufen und plätscherte anschließend so vor sich hin. Die Anhänger aus Batumi feierten ihr Team oberkörperfrei und die Trikots schwingend während mein Fazit zum georgischen Fußball nicht wirklich toll ausfällt. Mein Bild wird wohl weiterhin von den großen georgischen Namen in der Bundesliga geprägt sein. Vilis alez!

Fotos Sightseeing