HeaderHerne
StartseiteÜberSpieleStadien
LandkartenTrophäenVerweiseImpressum

< 832            SPIEL 833            834 >

  SV DEUTZ 05 4
   
  SPVG FRECHEN 20 2
Halbzeitstand 1:0
 
So., 16.06.2019 - 15:30 Uhr
Tore:
1:0 Blum (36.)  
  1:1 Sakri (51.)
2:1 Knauf (55.)  
3:1 Büsch (76.)  
  3:2 Sakri (86.)
4:2 Pütz (90.)  
   
   
BB Bank Sportpark, Köln
150 Zuschauer
Oberliga Mittelrhein (DE V)
30. Spieltag 18/19
 
Ticket: 5 Euro (ohne Ticket) - Tageskasse - Stehplatz
Verpflegung: 4,00 Euro - Mantateller / 2,00 Euro - Radler 0,3 l (Früh)
 
 
 
 
 
 

Die Motivation, in der Sommerpause über eines der letzten Spiele der abgelaufenen Saison zu schreiben, ist bei mir derzeit nicht sonderlich hoch. Mehrmals habe ich diesen Text bereits begonnen, um den gemeinsam mit Andre absolvierten Spielbesuch in Köln Mitte Juni zu verewigen. Die Partie zwischen dem SV Deutz und der Spielvereinigung Frechen war zu dieser späten Zeit eines der letzten regulären Saisonspiele im semiprofessionellen Bereich der deutschen Ligenpyramide. Sonst hätte es Andre und mich an diesem sommerlichen Sonntag sicherlich nicht ins verhasste Köln gezogen. So hatten wir aber nicht besseres vor und parkten das Auto 30 Minuten vor Spielbeginn direkt an der Sportanlage Rolshover Kirchweg. Der rechtsrheinische zur Innenstadt gehörende Stadtteil, der für seinen Fernbahnhof, seine Messe und die Lanxess Arena bekannt ist, hat seit dem vergangenen Sommer nun auch einen Oberligisten. Dessen Spielstätte ist ein vergleichsweise trostloser Kunstrasenplatz, der größtenteils von modernen Bürogebäuden umgeben ist. Dazu gibt es einen Kleinfeldplatz, ein paar Stufen auf einer der Längsseiten, ein Vereinsheim, ein Kassenhäuschen, eine Sprecherkabine, einen Bierstand und eine Wurstbude. So weit so unspektakulär. Ein paar kauzige Gegebenheiten sollten uns trotzdem in Erinnerung bleiben.

So war der Kassierer im etwas deplatzierten Kassenhäuschen der Meinung, er müsse Andre ein Ticket geben und mir nicht. Er könne sich mein Gesicht schon merken. Im Anschluss sorgte  die Dame in der Wurstbude für weitere ungläubige Blicke meinerseits. Alleine kämpfte sie mit der Gastmannschaft des Vorspiels, die hier zugleich ihren Aufstieg feierte und mächtig Hunger hatte. Als wäre es nicht schwer genug, den Andrang alleine zu bewältigen, schnitt sie jede Currywurst per Hand und servierte als Sauce den „guten“ Hela-Curryketchup. Dass man in Köln keinen Geschmack hat, zeigt sich ja schon an der heimischen Brau“kunst“. Während wir unser Grillgut aßen und sich auch die aufgestiegen Amateurkicker nebenan dank ihrer Wurst- und Bierflat bestens versorgt sahen, warteten wir auf den Anpfiff. Laut den Webseiten beider Vereine ging es hier nämlich nicht um die goldene Ananas, wie es die Tabellensituation eigentlich vermuten ließ. Im Duell der beiden Aufsteiger könnte der SV Deutz nämlich mit einem Sieg an den Gästen aus dem rheinischen Braunkohlerevier vorbeiziehen und sich somit mit dem Titel „Bester Aufsteiger“ schmücken. Zusammen mit dem 1. FC Düren bilden alle drei Neulinge das Mittelfeld der Tabelle, das sich fernab von Gut und Böse im Saisonendspurt durchaus entspannen könnte. Ohnehin ist die Mittelrheinliga keine sonderlich attraktive Spielklasse und wartet zumeist mit Meistern auf, die die Regionalliga regelmäßig nach nur einer Spielzeit nach unten verlassen.

Wie auch immer. Andre und ich verfolgten die Partie von der Gegengerade und nutzten hier und da die Option, uns der prallen Sonne unter ein paar Bäumen zu entziehen. Um uns herum versammelte sich ein bunt gemischtes Publikum vom noblen Rentner-Paar bis zum prolligen Leasing-Mercedes-Nachwuchskicker. Im ersten Durchgang fiel jedoch vor allem ein Schreihals auf der gegenüberliegenden Seite auf, der alkoholgeschwängert immer wieder probierte, seine Schlachtrufe zu etablieren. Diese waren jedoch entweder nicht nötig oder gar erfolgreich, da sich die Hausherren gegen erschreckend lustlose Gäste gut behaupteten. Nachdem Kölns Blum nach 36 Minuten der Chancenflut Taten folgen ließ und einen langen Ball über den Keeper hob, nahm die Partie im zweiten Durchgang an Fahrt auf. Schlussendlich standen insgesamt sechs Tore zu buche, von denen vier auf die Hausherren entfielen. Frechens Coach sprach seiner Mannschaft anschließend den Willen ab und klammerte dabei wohl zumindest den Doppeltorschützen Sakri aus. Für die bleibende Erinnerung sorgte jedoch die dritte Mannschaft der Deutzer, die singend vom Auswärtsspiel zurückkehrte und anschließend am Ende der „Tribüne“ Stellung bezog. Angeheitert und teilweise recht humorvoll feierte man sich selbst und ab und zu auch die Erste. Man freute sich überall auf die Sommerpause.