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  CARL ZEISS JENA 0
   
  PR. MÜNSTER 0
Halbzeitstand 0:0
 
Sa., 26.01.2019 - 14:00 Uhr
Tore: Fehlanzeige
   
   
   
   
   
   
   
   
Ernst-Abbe-Sportfeld, Jena
3.878 Zuschauer
3. Liga (DE III)
21. Spieltag 18/19
 
 
 
Ticket: 13 Euro - Tageskasse - Sitzplatz Gegengerade
Stadionheft: 1,50 Euro
 
 
 
 
 
 

In der Saison 2015/16 hatte ich letztmals die 3. Liga komplett. Was dann geschah? Mit dem FSV Zwickau stieg ein altehrwürdiger Ostklub aus der Regionalliga auf und belegte sogleich in seiner ersten Spielzeit einen beachtlichen fünften Platz. Ein Jahr später folgte mit dem FC Carl Zeiss Jena der zweite Aufsteiger, dessen Ground ich bisher noch nicht besucht hatte. Sowohl Zwickau als auch Jena liegen schlichtweg im Niemandsland der Republik und waren sowohl aus Bernau als auch aus dem Pott nie so wirklich gut zu erreichen. Innerlich hatte ich beide Ziele schon auf die lange Bank geschoben, wenn nicht sogar abgehakt. Am Samstag nach dem Schalker Gastspiel in Berlin fand ich jedoch Gefallen an der Paarung Jena gegen Münster und freute mich über ICE-Tickets für 30 Euro hin und zurück. Somit plante ich einen Trip in die Lichtstadt an der Saale. Dieser begann schon am Morgen, sodass meine Nacht recht kurz ausfiel. Trotzdem konnte ich die unbeschwerte Fahrt über Berlin und Halle genießen und machte es mir mit einem guten Buch gemütlich. Draußen plätscherte indes der Regen gegen die Fensterscheiben des Schnellzugs.

Vielleicht sorgte auch das trübe Wetter für meinen tristen ersten Eindruck von Jena. Die zweitgrößte Stadt des Freistaates war bei mir und meinen Jungs nie wirklich beliebt, da mein Freundeskreis schon immer zum RWE hielt. Dieser stieg jedoch bekanntlich im Sommer ab und machte den FCC plötzlich zu „Thüringens Nummer 1“. Wie auch immer, in Jena selbst ging an diesem verregneten Tag nicht viel. Ich schlenderte ein wenig durch diverse Einkaufszentren, aß eine Currywurst mit Country Potatoes und ging dann zum Ernst-Abbe-Sportfeld. Das Stadion der Blau-Gelb-Weißen liegt strategisch ungünstig direkt an der Saale und wird somit alle Nase lang überflutet. Ohne jeglichen Komfort ausgestattet, bietet das EAS den Zuschauern nur auf der Haupttribüne ein Dach, während die übrigen flachen Ränge hinter der blauen Laufbahn ohne Überdachung auskommen müssen. Da es in den fünf Minuten vor meiner Ankunft am Tickethäuschen nicht regnete, entschied ich mich für einen Platz auf der Gegengerade. Sobald ich die Karte in der Hand hatte fing es natürlich sofort an zu nieseln. So sollte es dann auch - mal mehr, mal weniger stark - in den nächsten 90 Minuten weitergehen.

Die paar Zuschauer, die sich zum Duell zwischen den abstiegsbedrohten Hausherren und den chronisch enttäuschten Preußen ins Stadion verirrten, mussten hart im Nehmen sein. Unter dem neuen Coach Kwasniok präsentierte sich der FCC in den letzten Spielen vor allem defensiv stabiler. Das hatte heute jedoch zur Folge, dass die durchaus gefürchtete Offensivreihe der Münsteraner einen schweren Stand hatte. Beide Mannschaften kamen trotzdem zu Chancen, die sie jedoch unter den Unmutsbekundungen des Publikums nicht nutzen konnten. Zumindest die Südkurve, die sich die Heim- und Gästefans traditionell „teilen“, wusste zu überzeugen. Sowohl der gut gefüllte Jenaer Fanblock als auch der harte Kern des Münsteraner Anhangs machte durchweg Radau im Rahmen des Möglichen. Es zeichnete sich bereits früh im zweiten Durchgang ab, dass hier wohl kein Tor mehr fallen würde. Man hatte sich bereits damit abgefunden, als der letzte Angriff der Gäste in der Nachspielzeit am Pfosten landete und ich ein erleichtertes Raunen um mich herum vernahm. Es blieb also torlos, sodass ich mit dem Abpfiff etwas enttäuscht den Weg zurück zum Bahnhof antrat.