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  SC UNION NETTETAL 2
     
  ETB SW ESSEN 1
Halbzeitstand 1:0
 
Do., 16.08.2018 - 19:30 Uhr
Tore:
1:0 Popovic (16.)  
2:0 Enger (69.)  
  2:1 Yokozawa (90.)
   
   
   
   
   
Christian-Rötzel-Kampfbahn, Nettetal
400 Zuschauer
Oberliga Niederrhein (DE V)
2. Spieltag 18/19
 
 
 
Ticket: 5 Euro - Tageskasse - Stehplatz
Verpflegung: 3 Euro - Currywurst
 
 
 
 
 
 

Betrachtet man nicht den Fußball im Hier und Jetzt und richtet sein Augenmerk indes auf Vergangenheit und Tradition, stand an diesem Donnerstag ein sehr ungleiches Duell in der Oberliga Niederrhein an. Auf der einen Seite der Gastgeber SC Union Nettetal, der unter der Woche seine Heimpremiere in der Oberliga feiern sollte. Der Aufsteiger aus dem Kreis Viersen an der holländischen Grenze wurde erst vor 22 Jahren gegründet und ging aus einer Fusion der Stadtteilclubs aus Lobberich und Breyell hervor. Als Außenstehender wage ich es, den Zusammenschluss als Erfolg anzusehen. Einerseits menschelt der Verein stark, sodass man sich von der Ankunft am Kartenhäuschen, über die Versorgung mit Grillgut bis zum leisen „Tschüss“ zum Spielende in familiärer Atmosphäre wohlfühlte. Die kleinen Probleme in Nettetal bestehen aus Kindern, die den Weg zum Sportplatz wie gewohnt über eine Mauer abkürzten, die heute blöderweise frisch gestrichen war oder aus dem fehlenden Wechselgeld am Wurststand. Andererseits spielt man seit dieser Saison in der sportlich attraktiven Oberliga und hat zudem eine der schicksten Sportanlagen der kleineren Clubs am Niederrhein. Hier, kurz vor den Niederlanden, ist die Welt noch in Ordnung.

Bei den Gästen vom ETB Schwarz-Weiß Essen sind die Vorzeichen etwas anders. Die ewige Nummer 2 der Ruhrmetropole gewann 1959 den DFB-Pokal und kann auf eine fast 140-jährige Vereinsgeschichte zurückblicken. Anders als bei den Nettetalern geht der Blick des traditionsreichen Clubs vom Essener Uhlenkrug jedoch nach unten. Als Gründungsmitglied der heutigen Oberliga Niederrhein (2012) ist man durch seine Geschichte per se immer ein hochgehandelter Aufstiegsaspirant, ohne diesem Status jedoch wirklich gerecht werden zu können. Nach der Auftaktniederlage gegen den Aufsteiger SC Velbert war der ETB nun bereits früh in der Pflicht. Union Nettetal erkämpfte sich indes bei den Sportfreunden Baumberg ein 2:2. Mit ordentlich Hunger ausgestattet, begutachtete ich die großzügig ausgebaute Anlage, bevor ich mir kurz nach dem Anpfiff eine Currywurst gönnte. Scheinbar blieb ein Teil meiner Currywurst im Schneider hängen, sodass sich mein Nachfolger über eine Extra-Portion freuen durfte, während ich ein eher mickriges und geschmacklich ausbaufähiges Exemplar vorgesetzt bekam.

Das Spiel begann indes recht intensiv. Da der Wille und Einsatz noch nicht so richtig in Bahnen gelenkt werden konnte, blieb es jedoch vorerst bei einem munteren, aber wildem Gekicke, das vor allem zwischen beiden Strafräumen stattfand. Ich meinte leichte Vorteile auf Seiten der etablierten Gäste erkannt zu haben, ehe Nettetal den ersten erwähnenswerten Angriff gleich zum Tor nutzte (16.). An dem ansatzlosen Dropkick von Popovic gab es mal so gar nichts zu meckern. Die Unioner waren, ob der unerwarteten Führung, natürlich aus dem Häuschen, während die recht zahlreich mitgereisten schwarz-weißen Fans haderten. So richtig wollte das einfach nicht klappen beim ETB mit dem Tore schießen. Befand man sich mal in guter Position, spielte man meist überflüssigerweise ab und fand nur das lange Bein des Verteidigers. Die Partie wurde recht hart geführt, blieb jedoch ohne ganz große Aufreger in diesem Bereich. Blöd nur, wenn man die Härte im eigenen Strafraum ausübt und den völlig berechtigten Elfmeter zum 2:0 verschuldet (64.). Der späte Anschlusstreffer der Essener fiel nicht mehr ins Gewicht und so darf sich Neuling Nettetal über beruhigende vier Punkte nach zwei Spielen freuen.