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  BEERSCHOT WILRIJK 0
   
logo_westerlo   KVC WESTERLO 0
Halbzeitstand 0:0
 
Fr., 09.02.2018 - 20:30 Uhr
Tore: Fehlanzeige
   
   
   
   
   
   
   
   
Olympisch Stadion, Antwerpen
3.757 Zuschauer
Division 2 (BE II)
Closing 12. Spieltag 17/18
 
 
Ticket: 20 Euro - Tageskasse - Sitzplatz Gegengerade
 
 
 
 
 
 

Meine Spielbesuche plane ich meist langfristig. Für die nächsten Wochen und Monate habe ich mehrere Kalender, in denen ich die möglichen Partien notiere und probiere diese halbwegs vernünftig in meinen Alltag zu integrieren. So hatte ich auch die Begegnung zwischen Beerschot und Westerlo seit einigen Wochen auf dem Schirm. Trotzdem kamen am Freitag leichte Zweifel auf, ob ich gen Antwerpen aufbrechen sollte. Aufgrund der Wettervorhersage hielt sich der Gastgeber lange offen, ob das Spiel aufgrund des zu erwartenden Schneefalls wirklich stattfinden könnte. Zumindest verwundert nahm ich zudem zur Kenntnis, dass man laut Soccerway beim Spiel gegen Cercle Brügge im Olympisch Stadion ausverkauftes Haus meldete. Ein letzter Punkt war der Stress, der mir an diesem Wochenende bevorstand. Während ich noch an Montag, gemeinsam mit Andre, die Pläne fürs Spiel Bielefeld gegen Union über den Haufen warf, war die Aussicht, meine Bilanz in der zweiten belgischen Liga in Antwerpen auf sieben von acht zu schrauben, zu verlockend. Somit kam es wie es kommen musste und ich fand mich mal wieder auf der Route Duisburg – Venlo – Eindhoven – Antwerpen wieder.

Die Parkplatzsituation im Stadtteil Kiel erwies sich als katastrophal. Der Mangel an Stellplätzen resultierte dank meiner frühen Ankunft scheinbar nicht aus dem bevorstehenden Spiel und stellt somit wohl den Normalzustand dar. Wie kann man so leben? Mit etlichen anderen Suchenden schlich ich durch die engen Straßen bis ich schlussendlich ein sehr schönes Plätzchen fand. Von hier aus war es nicht weit zum Hauptstadion der Olympischen Spiele 1920 und – fast noch wichtiger – auch nicht weit zur nächsten Frituur. Diese vermochte mich dann gleich zu Schocken. Die von mir bestellte große Pommes Spezial erwies sich als Matterhorn der Frittenkultur. Ein wahrhaftiger Berg fettiger Pommes stellte mich vor eine neue Herausforderung, die ich natürlich mit Bravour und eisernem Willen bestand. Mit grummelndem Darm setzte ich mich anschließend in Bewegung. Die Flutlichtmasten des altehrwürdigen, aber geschmackvoll renovierten Stadions waren noch aus. Der Ticketverkauf versorgte mich indes bereits mit einer Karte für die Gegengerade. Nach etwas Wartezeit öffneten auch die Drehkreuze und ließen mich ca. 45 Minuten vor Spielbeginn mal wieder als einer der ersten Besucher auf die Tribüne. Während die fleißigen Helfer den letzten spärlich gefallenen Schnee vom Platz schoben schoss ich meine obligatorischen Fotos und schloss diesen coolen Ground sofort in mein Herz. Hier sah aller nach gutem alten Stadionbau aus und ließ etwas Atmosphäre der fast 100-jährigen Geschichte der Spielstätte erahnen.

Die anstehende Begegnung im bedeutungslosen Mittelfeld der zweiten Liga lockte bei leichtem Schneefall und Temperaturen rund um den Gefrierpunkt nur knapp 4.000 Zuschauer ins Stadion (ca. 200 Gäste). Ich verfluchte bereits die Kälte und hoffte, dass die Zeit möglichst schnell vorbeigehen würde. Das Ziel der anstehenden Komplettierung der ersten beiden belgischen Ligen hatte ich dabei stets vor Augen (Roeselare, du fällst als nächstes!). Um ehrlich zu sein war das Gekicke auf den Rasen anders auch kaum zu ertragen. Die Torhüter hatten einen ruhigen Abend und froren somit wahrscheinlich nicht weniger als ich. Wenigstens konnte ich mich hinter einer der Begrenzungsmauer etwas wind- und vor allem regengeschützt zusammenkauern. Im ersten Durchgang verbuchte ich genau eine Chance für die Gäste. Da auf dem Rasen auch weiterhin wirklich wenig passierte, folgt ein kleiner Ausflug in die Geschichte der Hausherren. Diese zeichnet sich vor allem durch Auflösungen, Neugründungen und Fusionen aus. Nachdem der zweimalige Beker-Gewinner Beerschot 2013 Insolvenz anmeldete, nahm der KFCO Wilrijk die Identität des Sorgenkinds samt Fans und Farben an. Die Verschmelzung erwies sich als Erfolgsgeschichte, die den Club im vergangenen Sommer bis in die zweite Liga führte. Trotz des torlosen Ausgangs der Partie bewertete auch ich meine kleine Tour als Erfolg und erholte mich in einer kurzen Nacht für die anstehende Fahrt in die Heimat.