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SPIEL #602

logo_schalke FC Schalke 04 vs.
1. FC Köln
1:3 (1:1)
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  21.09.2016 - Veltins-Arena, Gelsenkirchen  
  60.876 Zuschauer  
  1. Bundesliga - 4. Spieltag 2016/2017  
     
  Tore:
1 : 0 Klaas-Jan Huntelaar (36.)
1 : 1 Yuya Osako (38.)
1 : 2 Anthony Modeste (77.)
1 : 3 Simon Zoller (83.)
 
     
(Ticket fehlt)
     
 
 

Das Schreiben der Spielberichte auf dieser Website ist oft ein hartes Brot und nimmt viel Zeit in Anspruch. Es macht aber ebenso Spaß und die Berichte sind, unabhängig davon ob es jemand außer mir liest oder nicht, eine nette Erinnerung an das Erlebte. Nicht selten stolpere ich über die Zeilen vergangener Spiele und lese ein wenig in den Texten von damals. In den meisten Fällen gehen selbst die Texte zu den Spielen leicht von der Hand, die nicht mit dem gewünschten Ergebnis endeten. Zum Fußball gehören Niederlagen eben genauso dazu wie die Siege, Triumphe und Erfolge. Nichtsdestotrotz habe ich mich dazu entschieden mir das Mittel freizuhalten, besuchte Spiele ab und zu nicht zu kommentieren. So habe ich zu einer schmerzhaften Derbyniederlage, dem letztjährigen blutleeren Ausscheiden im Europapokal und der vergangenen Auswärtsniederlage in Berlin keinen Text verfasst. In allen drei Fällen hatte mein Bösometer einen Stand erreicht, der mich glücklicherweise von der Tastatur fernhielt. So viel Beherrschung und Selbstschutz ist in mir mittlerweile vorhanden, dass ich nicht wütend irgendwas in die Tasten und somit ins World Wide Web haue.

Gegen die Berliner Hertha hatten die Schalker auch das dritte Saisonspiel verloren. Die Gegenwehr hielt sich dabei stark in Grenzen, wodurch die Leistung als Schlag ins Gesicht der treu doof mitgereisten Knappen angesehen werden kann. Natürlich hörte man aus den Mündern der Spieler und Offiziellen, dass unter der Woche gegen Köln alles anders werden sollte. Schließlich besitze das Team eine immense Qualität. Man konnte sich aufgrund der späten Transfers in den englischen Wochen einfach nicht vernünftig einspielen. Wäre die Qualität wirklich so hoch wie propagiert, könnten sich die elf Mannen auf dem Rasen nahezu blindlinks verständigen. Gute Fußballer haben ein Gespür für die Lauf- und Passwege ihrer ebenso guten Mitspieler. Der große FC Schalke würde also von alleine aus dem derzeitigen Tal wieder nach oben finden, die Liga von hinten aufrollen und im Mai den grandiosen Einzug in die Champions League feiern. So die Theorie.

Was gegen Köln geschah. Mit einer ähnlichen Freude und Lust wie vor einem Zahnarztbesuch machte ich mich am Mittwochabend auf den Weg zur Arena. Hier hat sich zumindest infrastrukturell in den sechs Monaten meiner Abstinenz wenig geändert. Einzig erwähnenswert sind die neuen Bildschirme des Videowürfels, die diesen nun zum größten Europas machen. Beton- oder Pixelgold hin oder her, auf dem Platz mussten Siege her. Weiterhin enttäuscht von den Darbietungen der Königsblauen stellte ich mich entspannt nach oben in N1 und verfolgte das Showprogramm und die ersten Minuten der Partie gegen den formstarken Angstgegner vom Rhein. Schalke begann fahrig und unsicher. Mit der Zeit wurde die Heimelf jedoch mutiger und phasenweise sogar gefährlich. Nach 306 torlosen Minuten erzielte Huntelaar nach einem genialen Pass von Bentaleb den ersten Saisontreffer der Schalker. Das sollte es dann aber auch gewesen sein. Anstatt mit der Führung im Rücken gefestigt aufzutreten, fing sich der S04 im direkten Gegenzug das 1:1. Am Ende zeigte der tolle Videowürfel sogar Schalke eins, Köln drei an. Vier Spiele, null Punkte. Unter dem großen Spott ihres Umfelds reden viele Schalker nun gerne von Gladbach in der letzten oder Dortmund in der vorletzten Saison. Beide Teams retteten sich nach katastrophalem Beginn zum Saisonende noch ins internationale Geschäft. Doch sowohl die Fohlen als auch die Zecken haben zuvor gezeigt, dass sie erfolgreichen und attraktiven Fußball spielen können. Der S04 spielt zwar seit Jahren (irgendwie) oben mit – überzeugende Auftritte sind jedoch rar gesät. Für mich ist die Ära von Mainz-Heidel und Lustlos-Weinzierl jedoch schon jetzt gelaufen. Mit den beiden Leichtmatrosen am Steuer gewinnt man keinen Blumentopf. Fast wünscht man sich derzeit die Ära Rutten zurück.

 
 
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