HeaderHerne
StartseiteÜberSpieleStadien
LandkartenTrophäenVerweiseImpressum

SPIEL #482

FC Vaduz vs.
FC Thun
0:1 (0:1)
Website   Website
  30.11.2014 - Rheinpark Stadion, Vaduz  
  3.212 Zuschauer  
  Super League - 15. Spieltag 2014/2015  
     
  Tore:
0 : 1 Simone Grippo (ET., 3.)
 
     
     
   
 
   
     
     
 
 

Am Sonntagmorgen stand die zweite Etappe meiner Schweizreise an. Besser gesagt wurde aus der Schweiztour eine Liechtenstein-/Schweiztour. Bevor es jedoch nach Vaduz ging, wartete ein reichhaltiges Hotelfrühstück auf mich. Ich stopfte einiges an Cornflakes und Brötchen in mich hinein, bevor ich mich abermals auf zum Bahnhof machte. Ab Aargau fuhr ich mit der Bahn nach Zürich und stieg dort in den Schnellzug nach Sargans um. Ab Sargans ging es dann per Linienbus Nr. 11 in den benachbarten Zwergstaat. Da das Fürstentum Liechtenstein mit 37.000 Einwohnern ebenso viele Einwohner hat wie meine Heimatstadt Bernau, ist mit Bahn fahren nicht viel her. Also Bus. Die Route: Sargans – Balzers – Triesen – Vaduz. Dass ich das noch mal erleben durfte. Aber es hatte schon was. Die (für mich) böhmischen Dörfer waren allesamt hübsch anzusehen und schnell fielen mir die Liechtensteiner Kfz-Kennzeichen auf. Ganz praktisch werden die Autos, nach dem Kürzel „FL“ einfach durchnummeriert. Für die Statistiker unter uns, die niedrigste Zahl die ich entdeckte war ein Polizeiauto mit der „12“, die höchste Zahl lag irgendwo im 35.000er-Bereich. In Vaduz angekommen hatte ich dann noch etwas Zeit, mich vor dem Spiel, abseits der Kfz-Kennzeichen, mit meinem heutigen Reiseziel zu beschäftigen. Da ein Hauptort mit 5.000 Einwohnern keinen Eiffelturm und keine Freiheitsstatue zu bieten hat, war meine Sightseeing-Auswahl stark eingeschränkt. Trotz stetigem Nebel, der sich (poetisch, poetisch) wie ein Schleier über den Ort legte, erblickte ich hoch über mir das Schloss Vaduz. Einige Höhenmeter später war ich dann am Schloss angekommen und genoss die tolle Aussicht von dort oben. Da es für Ende November noch vergleichsweise mild war, entspannte ich in der Nähe der altehrwürdigen Gemäuer auf einer idyllischen Parkbank und trank mein mitgebrachtes Bier, bevor es wieder bergab Richtung Stadion ging.

Da das Rheinpark Stadion, der einzige Sportplatz mit Ausbau des Landes, direkt am Grenzfluss zur Schweiz liegt, nutzte ich die verbleibende Zeit bis zur Stadionöffnung für einen weiteren Spaziergang. So langsam war ich dann aber auch genug auf meinen Beinen unterwegs. Mit der Öffnung der Tore kaperte ich als einer der ersten das Stadion. Blöderweise merkte ich recht schnell, dass mir die Dame vom Heim-Ticket-Schalter ein Gästeticket verkauft hatte. So fand ich mich also auf der einzigen der vier Tribünen, die als Stehplatztribüne ausgelegt ist, wieder. Mit der Zeit verschwand meine Einsamkeit durch die Ankunft der Thuner Fans. Für die, für die Schweiz, doch recht große Entfernung und die beschwerliche Anfahrt (auch die Thuner fuhren vielfach mit den Öffentlichen) fanden recht viele von ihnen den Weg ins Fürstentum. Auch wenn man deutlich mehr zu bieten hatte als die Heimfans, war die Stimmung der Thuner im Vergleich zu anderen Schweizer Szenen recht mau. Schade. Mittlerweile war es recht kalt geworden und das Spiel wurde vor nur mäßig gefüllten Rängen angepfiffen. So hoffte ich zumindest auf eine hitzige Partie. Das Spiel begann dann glücklicherweise gleich mit einem Paukenschlag. Nach drei Minuten zappelte es nämlich erstmals im Netz der Vaduzer. Der Torschütze war jedoch kein Thuner, sondern FCV-Spieler Grippo, der den Ball unglücklich mit der Hüfte ins eigene Tor bugsierte. Das Team aus dem Berner Oberland war zwar auf Grund der guten Tabellenposition favorisiert und doch war mit einer so schnellen Führung nicht zu rechnen. Thun war zuvor knapp zwei Monate ohne Sieg und war nun früh mit einer guten Ausgangsposition gesegnet. Bis zur Pause hatte man jedoch großes Glück, dass die Hausherren zwar deutlich überlegen waren, aber keine große Gefahr für das Thuner Tor ausstrahlen konnten. Fürs eigene Tor wurde man jedoch, auch nach dem Eigentor, immer wieder durch heftige Unzulänglichkeiten gefährlich. Sowas habe ich selten gesehen.

Die zweiten 45 Minuten gehörten dann Thun-Keeper Faivre. Nach diesem Auftritt sollte man sich z.B. in Bremen hinterfragen, warum ein Hüter in der Schweiz spielt, der für mich an diesem Tag besser war als jeder Werder-Keeper nach Tim Wiese. Was der Junge da hielt war unnormal stark. Vaduz rannte immer wieder an und setzte die überforderten Thuner Defensive unter Druck. Jeder Angriff fand jedoch spätestens bei Faivre sein Ende. So auch eine Riesenchance in der 83. Minute. Der Schnapper parierte einen Kopfball der Hausherren und lenkte den Ball gegen die Latte. Den Nachschuss von Stahel parierte er ebenfalls fantastisch. Auch die kommenden Chancen der Vaduzer landeten entweder an der Latte oder wurden kurz vor knapp gerettet. Heftig. Auch wenn die Thuner zwischendurch einen nicht gegebenen Elfer zu beklagen hatten, waren sie doch einfach grausig schlecht und gewannen das Spiel denkbar knapp gegen kämpferisch starke Liechtensteiner. Nach dem Spiel musste ich dank einer Blocksperre, durch die ich meinen Bus verpasste, eine Stunde in Vaduz warten. Somit ging es also mit einer Verzögerung zurück nach Zürich und von dort nach eineinhalb Tagen Schweiz und Liechtenstein zurück nach Deutschland. Schön wars!

Fotos Sightseeing

 
< Spiel zurück Spiele 2014 Spiel vor >