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SPIEL #439

logo_fortunacologne SC Fortuna Köln vs.
FC Bayern München II
1:0 (0:0)
logo_bauern
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  28.05.2014 - Südstadion, Köln  
  10.160 Zuschauer  
  Aufstiegsrunde zur 3. Liga - 2013/2014  
     
  Tore:
1 : 0 Thomas Kraus (87.)
 
     
439_karte
     
  (Stadionheft fehlt)  
     
   
     
   
     
   
     
   
     
 

Die Relegation zum Aufstieg in die Dritte Liga ist eines der sinnlosesten Konstrukte des deutschen Profifußballs. Ein Meister hat aufzusteigen, ohne Frage. In Deutschland indes, streiten sich die Meister der fünf Regionalligen sowie der Tabellenzweite der Regionalliga Südwest um drei Plätze in Liga 3. Im letzten Jahr besuchte ich das Relegationsspiel zwischen Kassel und Kiel, das die Nordhessen leider verloren. Im Endspurt dieser Saison sicherte ich mir ein Ticket für das Hinspiel der Partie zwischen Fortuna Köln und den Amateuren des FC Bayern. Die Ticketpreise der Fortuna für dieses Duell waren jedoch eine Frechheit. Zwar konnte man online bestellen, eine Ermäßigung war auf diesem Wege jedoch nicht verfügbar. Da man zudem schlappe fünf Euro für den Versand hinblättern durfte, war ich für meinen Stehplatz in der Kurve mit 17 Euro dabei. Im Endeffekt hat die Fortuna allerdings, im Sinne von Angebot und Nachfrage, nichts falschgemacht. Das Kölner Südstadion war bereits einige Tage vor dem Spiel am Mittwochabend ausverkauft. Ich erreichte den Kölner Süden nach einer wahren Bahn-Odyssee um halb sieben. Zu Fuß lief ich vom Südbahnhof Richtung Stadion und erreichte dieses sogar noch pünktlich. Allerdings war man scheinbar von dem Zuschauerandrang überrascht?! Vor dem Stehplatzeingang warteten bereits einige hundert Leute auf den Einlass. Nach ca. 15 Minuten in der Schlange ließen die überforderten Ordner einfach alle Fans auf einmal ins Rund, ohne ernsthafte Körper- und Ticketkontrolle. Alles noch nicht so ganz drittligareif. Wie auch immer. Zwar hatte ich die Choreografien der Heim- und Gastseite verpasst, aber ich war im Stadion. Hier tat sich jedoch schon das nächste Problem auf. Das Südstadion war schlichtweg voll. Auf den Stehplätzen ging nichts mehr. Zwar wurden nicht zu viele Karten verkauft, da jedoch verständlicherweise niemand mit dem Kopf am Zaun stehen wollte, gab es einfach keine freien Plätze mehr. Somit positionierte ich mich hinter einem Bierausschank auf einem Hang hinter der Kurve. Von hier aus hatte ich einen zwar sichtbehinderten, aber trotzdem noch akzeptablen Platz. Einige Leute haben sicher weniger gesehen.

Das, was ich auf dem Rasen sehen konnte, sah dann eigentlich ganz gut aus. Bayerns Zweite kam ohne die zuvor teilweise in den Raum geworfenen großen Namen und tat sich vergleichsweise schwer. Die Fortuna agierte mutig und hatte im Verlauf der ersten Halbzeit die größeren Chancen und die klarere Spielanlage. Auffälligster Akteur auf dem Platz war Fortunas Aydogmus und das nicht nur auf Grund seiner ungewöhnlichen Haarpracht. Nach einer halben Stunde hatte Aydogmus dann auch die größte Chance für die Gastgeber, als der Stürmer frei vor Raeder auftauchte, den Ball jedoch nur gegen den Außenpfosten setzte. In dieser Situation hatten die Hausherren noch Pech, kurz vor der Halbzeit wurde ein kapitaler Schnitzer von Hörnig in Fortunas Defensive jedoch beinahe bestraft. Nutznießer Friesenbichler setzte den gewonnen Ball jedoch ebenfalls aus kurzer Distanz an den Pfosten. Diesmal Glück für die Rheinländer. Somit ging es torlos in die Kabine. Die Stimmung im Stadion war über die gesamte Dauer der ersten Halbzeit gut. Die Bayern, mit 2500 Fans vertreten, wie gewohnt mit einem guten Support der Amateure und einer ansprechenden Zaunbeflaggung. Die aktiven Fans der Fortuna auf der Gegengerade enttäuschten mich hingegen ein wenig und mussten quantitativ und qualitativ eindeutig den Kürzeren ziehen. Den Kürzeren zogen auch viele Fans, die den Weg zum Pinkeln in die Büsche, rund um meinen Stehplatz fanden, um den überfüllten Toiletten zu entgehen. Sieht man heutzutage auch nur noch selten im Stadion.

In der zweiten Halbzeit verflachte das Spiel dann etwas. Beide Teams bemühten sich zwar, scheuten jedoch die letzte Konsequenz im Abschluss. Lediglich Aydogmus sorgte mit seinen 34 Lenzen immer wieder für Gefahr und war der eindeutige Dreh- und Angelpunkt im Spiel der Hausherren. Nichtsdestotrotz blieb die Partie relativ ausgeglichen. Zeitweise war das Treiben am Bierstand vor mir etwas spannender. Fast im Zehn-Minuten-Takt wurden die Kölschfässer gewechselt und die ekelhafte Plörre in Kinderbechern wurde pausenlos über die Theke gereicht. Gerade als Becher und Tragehilfen am Bierstand knapp wurden, nahm der Andrang zum Spielende jedoch deutlich ab. So gab es beim Torjubel, drei Minuten vor dem Anpfiff, nur noch wenige Bier-, bzw. Kölschduschen. Nach einem Einwurf erzielte Fortunas Kraus aus kurzer Distanz per Kopf das erlösende 1:0 für die Hausherren. Dabei blieb es auch. Die Fortuna erarbeitet sich eine gute Ausgangsposition für das Rückspiel im Sechzger und hofft auf die Rückkehr in den bezahlten Fußball nach 14 Jahren Abstinenz und zwischenzeitlich großen finanziellen Sorgen. Ich würde es der Fortuna jedenfalls mehr gönnen als einer weiteren Zweitvertretung.

 
     
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