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SPIEL #435

logo_bosch FC Den Bosch vs.
Excelsior Rotterdam
1:3 (1:0)
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  08.05.2014 - Stadion De Vliert, Herzogenbusch  
  5.484 Zuschauer  
  Eerste Divisie - Play Offs 2013/2014  
     
  Tore:
1 : 0 Erik Quekel (14.)
1 : 1 Rick Kruys (69.)
1 : 2 Sander Fischer (76.)
1 : 3 Kevin Vermeulen (90.)
 
     
ticket_435
     
  (Stadionheft fehlt)  
     
   
     
   
     
   
     
   
     
 

In der 2. Qualifikationsrunde um den Aufstieg in die Eredivise empfing der Tabellenvierte FC Den Bosch den Tabellendritten von Excelsior Rotterdam. Beide Teams stiegen an diesem Donnerstagabend in die Qualifikation ein und für mich bot sich eine tolle Möglichkeit den drittletzten mir noch fehlenden Ground des holländischen Unterhauses zu besuchen. Nach einer zweistündigen Fahrt, die dank des Regens und einigen Staus auf der Strecke eher müßig war, erreichte ich Herzogenbusch und das Stadion De Vliert. Eigentlich hatte ich mich auf die Partie wirklich gefreut, allerdings nervte mich der Dauerregen und die Gewissheit meine Kamera zu Hause vergessen zu haben. Der Hoppingtripp stand also unter keinem guten Stern und ich war froh als ich zumindest Wimpel und Ticket sichern konnte. Die Strukturen wirkten auf mich jedoch eher unprofessionell. Im Fanshop gab es keine Preisschilder und das Anstehen für die Tickets verlangte dem Fan viel Geduld ab. Ich kaufte mir eine Karte für die Gegengerade, die sogenannte „M-Side“. Durch den weiterhin strömenden Regen lief ich also um das halbe Stadion zum Eingang der M-Side und war vorerst zufrieden, als mich die Überdachung vor dem Schauer schützte. Ich schoss also ein paar improvisierte Fotos vom Stadion mit dem Handy und fand einen eher untalentierten Einheimischen der den provisorischen Erinnerungs-Schnappschuss von mir knipste. Der Anpfiff rückte näher und ich fragte mich, wie viel Wasser so ein Kunstrasen, wie er im 9.000 Zuschauer fassenden Stadion verlegt ist, verträgt. Derweil bereute ich meine Wahl für die M-Side. Durch den niedrigen Ticketpreis war die Tribüne schnell ausverkauft und ich wurde trotz freier Platzwahl immer wieder auf niederländisch von meinem Platz vertrieben. Als es mir dann irgendwann zu bunt wurde, stellte ich mich einfach an die ansehnlich mit Graffiti verzierte Rückwand des Blocks. Von hier aus hatte ich eine vergleichsweise gute Sicht auf den sich kurz vor knapp füllenden Excelsior-Block. Die aktiven Fans der Hausherren standen indes links von mir am Rand der M-Side und begrüßten die Teams beim Einlaufen mit einer geilen Pyroshow (Rauch, Fackeln, Böller) und einigem Tifo-Material. Die Gäste präsentierten eine große Blockfahne und versammelten sich zum Schutz vor dem nicht aufhören wollenden Regen oben unter dem Tribünendach.

Schon 14 Minuten nach dem Anpfiff und der damit verbundenen Pyroshow, ging mein Blick wieder zum Den Bosch-Block. Die Heimmannschaft hatte das 1:0 erzielt und die M-Side explodierte um mich herum. Die Ultras kletterten jetzt reihenweise auf den Zaun und feierten den kleinen Schritt in Richtung Eredivisie. Das Tor zur Führung ist recht simpel erklärt. Ab in den Strafraum, Ball zurückgelegt, Fuß hingehalten und etwas Glück, dass weder Verteidiger noch Keeper dem Ball habhaft werden – 1:0 Den Bosch. Mit der Zeit war dann sogar eine höhere Führung für die Jungs von Den Bosch möglich. Im Dauerregen stellte man sich doch deutlich cleverer an und wusste die durch den schwer bespielbaren Boden entstehenden Möglichkeiten besser zu nutzen. Gegen Ende der ersten Hälfte war das Spiel dann jedoch recht langweilig und auch der Support der Heimfans war nun eher mau, wenn man das quantitative Potential zum Maßstab nimmt. Die mitgereisten Fans aus Rotterdam waren zumindest so gut wie immer zu hören und legten sich ordentlich ins Zeug. In der letzten Minute vor dem Pausenpfiff fehlten dann nur wenige Zentimeter zur Belohnung für diesen Einsatz. Ein Excelsior-Angriff konnte nur noch durch eine Notbremse gestoppt werden, die folgerichtig einen Platzverweis zur Folge hatte. Für einen Elfmeter und den möglichen Ausgleich reichte es jedoch nicht und der Freistoss, fast auf der Strafraumlinie, landete in der Mauer. Trotzdem keimte bei Excelsiors Anhang Hoffnung auf, nach der Pause die Überzahl nutzen zu können.

Die schwarz-rot-weißen Gäste, bei denen Robin Van Persie den Umgang mit dem Runden Leder erlernte, erhöhten den Druck nun merklich. Anfangs versprachen die Angriffe jedoch keinen Erfolg und vor allem die guten Standardsituationen konnten nicht genutzt werden. Bei den Hausherren überzeugten nur noch die Fans die nun wieder sangen und feierten und zeitweise mit einem der Spielbälle viel Spaß hatten. Kurz stockte den Beteiligten dann jedoch der Atem, als ein Fernschuss der Gäste in der 67. Minute an der Latte landete. Excelsior drückte weiter und wurde zwei Minuten nach der Riesenchance schließlich mit dem 1:1-Ausgleich belohnt. Ebenfalls ein strammer Fernschuss brachte diesmal den mehr als verdienten Erfolg. Für Den Bosch verschlechterte sich die Ausgangsposition für das Rückspiel langsam. Als in der 76. Minute ein toller Volleytreffer die 1:2-Führung für die Gäste brachte war die Enttäuschung dementsprechend groß. Das 1:3 in der letzten Minute verpasste ich dann, da ich bereits auf dem Weg zum Auto war, da ich durch den kühlen Wind doch ziemlich durchgefroren war und die Abfahrtssituation mit nur einer Ausfahrtsstraße nicht sehr großzügig erschien. Bei der Abfahrt vom Parkplatz setzte ich noch mit dem Auto auf und musste auf dem weiterem Weg noch eine baustellenbedingte Autobahnsperrung umfahren. Im Gesamten eher ein geschenkter Tag, für mich und für die treuen Anhänger aus Herzogenbusch, deren Traum von Liga eins an diesem Donnerstagabend bereits im Hinspiel jäh platzte.

 
     
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