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logo_bxb   BOR. DORTMUND II 1
     
logo_sgd   DYNAMO DRESDEN 3
Halbzeitstand 0:3
 
So., 12.03.2023 - 15:00 Uhr
Tore:
0:1 Kutschke (6.)  
0:2 Lemmer (8.)  
0:3 Kutschke (17.)  
  1:3 Nijnmah (53.)
   
   
   
   
Westfalenstadion, Dortmund
13.550 Zuschauer
3. Liga (DE III)
26. Spieltag 22/23
 
 
Ticket: 10 Euro - E-Ticket - Sitzplatz Haupttribüne
 
 
 
 
 
 

Am Sonntagmorgen belegte das wenige Stunden alte Derby noch immer meine Stimme, Sinne und Knochen. Was war das für ein Spiel. Durch die sozialen Medien tingelten die ersten Fotomontagen, die Henne Matriciani mit dem Ballon d’Or zeigten. Ich richtete meinen Blick indes bereits auf die fußballerische Planung des Nachmittags. Auch am Sonntag waren die Spuren der vollkommen verregneten Woche zu spüren und sorgten für Spielabsagen in Hülle und Fülle. Bereits am Samstagvormittag wurde beispielsweise mein jüngst geplanter Besuch bei Paderborns U23 aus dem Spielplan gestrichen. Am Abend folgte die Alternative beim VfL Oldenburg, für die Daniel und ich uns bereits verabredet hatten. So blieb noch ein Pfeil im Köcher. Die U23 der Zecken sollte um 23 Uhr Dynamo Dresden empfangen. Ich hatte die Partie lange auf dem Zettel, da die Sachsen sich anschickten, einen neuen Auswärtsfahrerrekord in der dritten Liga aufzustellen. Knapp 7.500 Karten sollte die SGD schlussendlich absetzen können. Anfangs sah es jedoch so aus, als könne der mehr oder weniger neutrale Betrachter an diesem Spektakel nicht teilnehmen. Wollte man Tickets außerhalb des Gästesektors beziehen, musste man Mitglied der Kartoffelkäfer sein. So weit ging mein Interesse dann doch nicht und alle ach so tollen und treuen BVB-Fans in meinem Umfeld sind keine Mitglieder ihrer Aktiengesellschaft. Heja BVB!

Am Spieltag selbst entdeckte ich dann, dass man nun scheinbar einen freien Verkauf gestartet hatte. Auf die künstliche Verknappung sollte nun also eine ungeregelte Verteilung der Karten folgen. Verstehe das wer will. Kurzerhand bestellten Daniel und ich uns Karten auf der Haupttribüne und fanden uns wenig später in der Stadt ein, die man eigentlich wann immer möglich meidet. Da man 3.000 der letztendlich 13.500 Tickets erst am Sonntag absetzte, schien der Ordnungsdienst am einzigen Heim-Eingang der Wellblechruine leicht überfordert. Trotz der Menschentraube um uns herum schafften wir es pünktlich auf unsere Plätze. So erlebten wir die ansehnliche Pyro-Show auf der Südtribüne und den furiosen Sturmlauf der Gäste in der Anfangsphase. Die abstiegsbedrohte Reserve der Zecken hatte den Dresdenern wirklich nichts entgegenzusetzen. Man spielte quasi ohne Defensive und fing sich in den ersten Minuten prompt drei Gegentore. Das Highlight war hier sicherlich der Strafstoß zum 0:3, der aus einem Foul im Strafraum abseits des Geschehens resultierte und für  viel Verwunderung sorgte. Warum Profi-Söldner und Doppeltorschütze Kutschke seine Tore wie ein verzweifelter Playboy in Bodybuilder-Pose vor dem Heimmob feiern musste bleibt sein Geheimnis.  Über ein paar weitere SGD-Treffer hätte ich mich natürlich trotzdem gefreut. Nach den drei Treffern passierte auf dem Rasen jedoch nicht mehr viel. Das Spiel war entschieden und beide Teams hatten ein Spiel unter der Woche vor der Brust.

Natürlich waren wir nicht wirklich wegen der fußballerischen Attraktivität hier. Viel mehr erfreuten wir uns am Gästeanhang, der die Nordtribüne in U-Formation füllte. Vor allem zu Spielbeginn legte Dynamo eine heiße Sohle aufs Parkett, konnten hohe Mitmachquoten verzeichnen und etliche Gesänge brachial gen Spielfeld schmettern. Schön war es zu hören wie die Zecken um uns herum noch mit dem Derby haderten und voller Neid auf den Ost-Anhang blickten. Die Reaktionen reichten von „Die sind lauter als unsere Süd im wichtigsten und besten Spiel des Jahres“ bis zum dumm-arroganten „Da klatschen alle mit, wie sie es im Kommunismus so gelernt haben“. Ein Sieg auf allen Ebenen für die SGD.