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logo_schalke   FC SCHALKE 04 0
     
logo_koln_fc   1. FC KÖLN 0
Halbzeitstand 0:0
 
Sa., 29.01.2022 - 15:30 Uhr
Tore: Fehlanzeige
   
   
   
   
   
   
   
   
Veltins-Arena, Gelsenkirchen
61.571 Zuschauer
1. Bundesliga (DE I)
18. Spieltag 22/23
 
Ticket: 12 Euro - Dauerkarte - Stehplatz Kurve
 
 
 
 

Im Frühjahr 2018 gastierte der FC Schalke 04 als Tabellenzweiter in Köln-Müngersdorf. Wunderbar schadenfreudig konnte man die Domstädter damals als „Letzter Fußballclub Köln“ diffamieren und deren anstehenden Gang ins Unterhaus bejubeln. Wie sich die Zeiten knapp fünf Jahre später geändert haben. Der Effzeh konnte den direkten Wiederaufstieg feiern und startete gar als Europapokalteilnehmer in die aktuelle Saison. Mit Steffen Baumgart scheint man einen Leader an der Seitenlinie zu haben, der die Kölner auf den richtigen Weg gebracht hat. Nun ist der Erfolg in Köln (zum Glück) immer fragil, sodass man die Karnevalsdeppen vom „Döm“ hoffentlich früh genug wieder Leiden sieht. Anders als in den vergangenen Jahren winkt man als Schalker jedoch nicht gerade vom hohen Ross. Wer weiß wo der Schalker Weg hätte hinführen können, hätte sich eben jener Baumgart vor zwei Jahren für Königsblau statt Geißbock entschieden. Vielleicht hätte er den S04 auch zurück ins Oberhaus gebracht und dabei eine Mannschaft plus Konzept geformt die auch in der Bundesliga konkurrenzfähig ist. Vielleicht hätte ich dann nicht den über die Maße lächerlichen Auftritt meiner Mannen gegen die Taurinköpfe aus Leipzig einige Tage mit mir rumgeschleppt.

Nun war Schalke der am Boden liegende Letzte, der nach dem absolut berechtigten Liebesentzug im Spiel gegen Leipzig unter der Woche von den Fans aufgebaut werden musste. Im Rahmen der Eröffnung des Flutlichtmastens im Parkstadion wurde die Mannschaft auf den Rückrundenauftakt am Sonntagabend gegen den Effzeh eingeschworen. Kampf und Leidenschaft könne man von hochbezahlten Profis sicherlich zu jeder Zeit erwarten. Ein Offenbarungseid wie gegen RB dürfe es nicht mehr geben, wolle man die denkbar geringen Chancen auf den Klassenerhalt noch irgendwie am Leben erhalten. Man konnte nur hoffen, dass den Mannen auf dem Rasen – ähnlich wie den Leuchten des Mastens über ihnen – spätestens jetzt ein Licht aufgehen würde. Bei mir waren sowohl die Euphorie des Trainerwechsels als auch die Euphorie des neuen Jahres gänzlich verflogen. Nur wer gegen Leipzig anwesend war, kann sich vorstellen, wie schlecht eine Mannschaft sich präsentieren kann. Sollte dieser Trümmerhaufen nun, nur fünf Tage später, gegen formstarke Kölner ein anderes Gesicht zeigen?

Ja. Schalke war in allen Belangen wieder da und präsentierte sich als wohl mächtigster und stimmgewaltigster Tabellenletzter aller Zeiten. Wo sonst findet man einen am Boden liegenden Club, der trotz aussichtloser Lage und im Nachgang einer 1:6-Pleite das Stadion füllt und sämtliche Dezibel-Rekorde leichter Hand wegschmettert. Die Donnerhalle griff den beherzten Auftritt der Mannschaft auf und spiegelte diesen wieder. Mit Kuchen-Ralle im Tor erhörte Reis den Wunsch aller Fans, sägte Null-Bock-und Null-Talent-Keeper Schwolow ab und auf dem Rasen agierte die gesamte Mannschaft deutlich sicherer. Auch wenn das letzte Quäntchen zum Torerfolg fehlen sollte, zeigte man sein anderes Gesicht. Und ja, Flo, Andre und ich hatten auf Schalke wieder Freude. Freude an der Leidenschaft auf dem Rasen und der brachialen Gewalt der Arena, die spätestens mit dem Comeback von Publikumsliebling Zalazar explodierte. Die Hoffnung ist da, dass man mit etwas Glück und einem bundesligatauglichen Schiedsrichter wieder dreifach Punkten kann. Dass man insbesondere gegen die direkte Konkurrenz Punkten kann. Dass man allen Unkenrufen zum Trotz am Ende die Hertha, Stuttgart und/oder Bochum hinter sich lassen kann. Gegen Köln. Immer!